Wie begründen Sie die Haltung, dass Homosexuelle weiterhin von der Blutspende ausgeschlossen werden sollen?

Torben Braga
Torben Braga
AfD
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Frage von Ina D. •

Wie begründen Sie die Haltung, dass Homosexuelle weiterhin von der Blutspende ausgeschlossen werden sollen?

Guten Tag Herr Braga,

Im Zuge der Wahlen haben Sie im Kandidatencheck bei Punkt 18 angegeben, dass Sie sich gegen Blutspenden von nicht-heterosexuellen Männern positionieren. Dazu haben sie keine Begründung angegeben.

1) Widersprechen Sie der Aussage der Bundesärztekammer, dass eine Zulassung zur Spende 4 Monate nach Beendigung des sexuellen Risikoverhaltens - unabhängig der sexuellen Orientierung - nicht zu einer Erhöhung des Risikos für die Empfänger von Blutprodukten führt?

2) Planen Sie vor diesem Hintergrund, auch heterosexuellen Paaren mit sexuellem Risikoverhalten die Blutspende zu verbieten?

3) Noch am 17.05.2021 meldete der Blutspendedienst des DRK eine drohende Knappheit an Blutkonserven. (https://www.blutspende-leben.de/presse/pressemitteilungen/drohende-knappheit-bei-der-blutspende). Wenn Sie sich entscheiden müssten: Würden Sie lieber eine Blutkonserve eines schwulen Mannes annehmen oder verzichten und ggfs. nicht überleben?

Mit freundlichen Grüßen,

I. D.

Torben Braga
Antwort von
AfD

Guten Tag Frau D.,

die These im Kandidatencheck lautet "Das Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer soll aufgehoben werden." 

Dieser These habe ich deshalb widersprochen, weil sie – nach meinem Verständnis – pauschal vorschlägt, Verbote für Blutspenden durch schwule und bisexuelle Männer gänzlich aufzuheben, Blutspenden durch schwule und bisexuelle Männer also bedingungslos zuzulassen.

Dies scheint mir nicht die richtige Lösung zu sein. Wichtig ist erstens, dass auf Blutspenden angewiesene Personen sich weiterhin auf eine sichere – weil sorgfältige – Auswahl der Spender verlassen können und zweitens, dass das Risiko auf per Blut übertragbare Infektionen verringert oder ausgeschlossen wird. Bestimmte Einschränkungen für potentielle Blutspender – unabhängig von der sexuellen Orientierung – sind daher angemessen und medizinisch auch geboten. 

Nicht umsonst sehen andere Länder, die sich erst jüngst für Lockerungen in dieser Frage entschieden haben, weiterhin bestimmte Einschränkungen für die Spender vor: Wenn etwa in den vergangenen drei Monaten ein aktives Sexualleben mit mehreren Partnern geführt wurde (Großbritannien) oder die Spender nicht seit mindestens zwölf Monaten in einer festen monogamen Beziehung leben (Niederlande) sind Blutspenden weiterhin nicht möglich.

 

Freundliche Grüße
Torben Braga 

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