Wie stehen Sie, angesichts der Menschenrechtsverletzungen und Unterstützung der Taliban, zur Teilnahme Deutschlands an der Fussball-WM in Katar?

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Ulrike Bahr
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Frage von Gerhard P. •

Wie stehen Sie, angesichts der Menschenrechtsverletzungen und Unterstützung der Taliban, zur Teilnahme Deutschlands an der Fussball-WM in Katar?

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Sehr geehrter Herr P.,

vielen Dank für Ihre Frage. Das Gastgeberland Katar steht schon seit der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft vor zehn Jahren wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Die mangelhaften Arbeitsschutzmaßnahmen für die Stadionbauten, keine Auszahlung des Lohnes, die Entwendung von Pässen sowie die prekären Unterkünfte und Arbeitsbedingungen für die Arbeitskräfte - all dies widerspricht den Werten, für die ich einstehe.

Angesichts dieser Tatsachen sehe ich die Austragung in Katar und die Teilnahme der deutschen Nationalmannschaft an der WM äußerst kritisch. Deshalb hat auch die SPD-Bundestagfraktion an die Regierung in Katar appelliert, durch die Einrichtung eines Stiftungs-Fonds ein nachhaltiges Signal für den Schutz von Rechten der Arbeitnehmer*innen zu setzen. Leider sind versprochene Reformen des Gastgeberlands nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen nur unzureichend umgesetzt worden.

Unsere Möglichkeiten hier Einfluss zu nehmen sind, wie Sie sehen können, begrenzt. Meines Erachtens ist es deshalb wichtiger eine Vergabe des Austragungsortes an Länder, die unsere Menschenrechtsgrundsätze nicht teilen, gar nicht erst zu ermöglichen. Die Verantwortung, die Vergabe aufzuarbeiten und gegen Korruption in den eigenen Reihen vorzugehen liegt jedoch bei der FIFA. Sie und ich können nur unseren Unmut kundtun und hoffen, dass der gesellschaftliche Druck groß genug wird um Reformen auszulösen.

Mit freundlichen Grüßen,

U. B.

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