Am Hamburger Flughafen finden immer mehr Starts und Landungen nach 23 Uhr statt. Wird das Nachtflugverbot nach und nach aufgehoben?
Sehr geehrte Frau Sparr,
als Flughafenanlieger fällt uns seit einiger Zeit der zunehmende Nachtflugverkehr auf. Wir wenden uns immer wieder an die Beschwerdehotline des Lärmschutzbeauftragten, bekommen aber keine Rückmeldung darüber, was mit den Beschwerden geschieht und haben das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden. Dabei ist in Hamburg ein großer Radius von Fluglärm betroffen.
Ist der Flughafen und seine zentrale Lage überhaupt Thema in der Bürgerschaft?
Mit freundlichen Grüßen,
M. B.
Sehr geehrte Frau B.,
aus Anlass Ihrer Anfrage habe ich mich erkundigt, wie sich die Verspätungssituation am Hamburger Flughafen aktuell darstellt. Tatsächlich ist es so, dass sich in diesem Jahr bis einschließlich Juni 2024 die Verspätungen deutlich unterhalb der Werte des Vorjahres bewegt haben. Erst im Juli sind sie hochgeschnellt. Im Anhang finden Sie ein grafische Aufbereitung der bisherigen diesjährigen Verspätungszahlen. Als Gründe wurden und werden meist die Schlechtwetterlagen in ganz Europa angegeben. Das ist natürlich ein schwer zu beeinflussender Faktor, wir haben ja über die Presse oder sogar persönlich im Urlaub erlebt, welche Kapriolen das Wetter diesen Sommer geschlagen hat. Dennoch ist es natürlich ärgerlich für Sie als Anwohnerin, wenn der Fluglärm wieder zunimmt.
Als Grüne Fraktion werden wir uns auch in der kommenden Legislatur für eine weitere Verringerung der Lärmbelastung durch den Flugbetrieb einsetzen. Konkret möchten wir erreichen, dass die Nachtflugregeln nochmals verschärft werden, damit wirklich nur noch in sehr begründeteten Ausnahmefällen nach 23 Uhr gelandet oder gar gestartet werden darf. Was Ihre Frage zur Beschwerdehotline betrifft, wurde mir geantwortet, dass momentan eine Vollzeitstelle für die Beantwortung der Beschwerden zur Verfügung steht. Beantwortet werden insbesondere konkrete Fragen. Insgesamt hat die Zahl der Personen, die sich beschweren, in den letzten Jahren abgenommen. Wir werten dies als kleinen Erfolg im Rahmen der Tätigkeit unserer Grünen Fraktion. In diesem Jahr gab es bis Ende Juli 2024 mehr als 12500 Beschwerden, davon ließen sich 7400 namentlich 680 Personen zuordnen, der Rest war anonym. Alle eingehenden Beschwerden werden aber registriert und tragen dazu bei, das Problem bei Umwelt- und Wirtschaftsbehörde als aktuell im Bewusstsein zu halten.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Sparr