Frage an Uwe Schummer bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Uwe Schummer
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Frage an Uwe Schummer von Volker M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Zum Thema "Killerspiele"

Sehr geehrter Herr Schummer,

Seit einiger Zeit widmet sich die Politik verstärkt der Diskussion um ein Verbot der so genannten »Killerspiele«. Leider kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Politik sich hierbei mehr von populistischen Erwägungen denn von Sachkenntnis leiten lässt. So ist z.B. aus der Politik bislang noch keine juristisch präzise Definition des Begriffs »Killerspiele« öffentlich geworden. Wenn »Killerspiele« gewaltverherrlichende Spiele sein sollen, so sind diese bereits über § 131 StGB gesetzlich verboten.

Leider scheint die Politik auch noch nicht wahrgenommen zu haben, dass es heute Spiele für alle Altersgruppen gibt. Die von den Medien oft als »Killerspiele« bezeichneten Ego-Shooter sind in der Regel mit einer Altersfreigabe »Keine Jugendfreigabe» als Spiele für Erwachsene ausgewiesen und dürfen an Kinder und Jugendliche nicht verkauft werden. Damit ist dem Jugendschutz ausreichend Rechnung getragen. Das Augenmerk sollte eher darauf liegen, sicherzustellen, dass die bestehende Gesetzgebung eingehalten wird – das macht eine Verschärfung unnötig.

Ein pauschales Verbot von Spieleinhalten für Erwachsene stellt eine Bevormundung des mündigen Bürger dar und ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel. In einem demokratischen Land darf auch im Interesse des Jugendschutzes keine Zensur zum Nachteil von erwachsenen Bevölkerungskreisen geübt werden. Werden Sie sich als Mandatsträger unseres Wahlkreises politisch gegen ein Verbot von »Killerspielen« und für einen kompetenten und verantwortungsbewussten Umgang mit Unterhaltungsmedien engagieren? Werden Sie auch meine Interessen als Spieler vertreten? Ich übe ein ganz normales Hobby aus und habe ein Recht darauf, deswegen nicht diffamiert zu werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Volker Meyer

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CDU

Sehr geehrter Herr Meyer,

es gibt eine Zunahme von Gewalt unter und durch Jugendliche. Hier ist in erster Linie die Erziehung durch die Eltern gefordert. Deshalb wollen wir mit dem neuen Elterngeld und einer verbesserten Bildungspolitik im Lande gegensteuern. Eltern brauchen subsidiäre Hilfen. Die bisherigen Regelungen gegen gewaltverherrlichende Filme und Spiele haben Sie genannt. Sie müssen jedoch besser kontrolliert und strenger eingehalten werden. Die Kartenpflicht beim Zigarettenautomaten kann ein Beispiel für ähnliche Maßnahmen an Computern sein. Erwachsene sollen selbst entscheiden, wie sie ihre Freizeit verbringen. Bei Kindern und Jugendlichen gibt es jedoch eine Aufsichtspflicht, die auch bei elektronischen Medien wichtig ist. Hier kann der Gesetzgeber ansetzen. Generelle Verbote im WWW auszusprechen ist so sinnvoll, wie die Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Herzliche Grüße
Uwe Schummer