Frage an Volker Wissing bezüglich Finanzen

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Volker Wissing
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Frage von Hauke F. •

Frage an Volker Wissing von Hauke F. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Wissing,

ich Danke Ihnen für die kurze Antwort, mit der Sie aber leider den Kern meiner Frage vermeiden. Es geht mir nicht um Verteufelung von Leistung und Einkommen. Es sieht so aus, als hätten Sie den Beitrag im Guardian nicht gelesen

http://business.guardian.co.uk/page/0,,2054487,00.html

(bitte beachten Sie, dass in dieser Tabelle die Zahlen in brit. Pfund angegeben sind, also mit 1,5 multipliziert werden müssen um auf Euro zu kommen.)
Nach dieser Aufstellung hat also der Spitzenverdiener unter den Fonds Managern John Arnold mit 1.5 Milliarden Euro in 2006 allein soviel "verdient" wie alle Vorstände der Stoxx 50 zusammen. Der Spitzenverdiener unter den Vorstandschefs in Europa - Vasella von Novartis - bekommt mit seinen "bescheidenen" 22,3 Mio Euro gerade mal ein Drittel dessen, was der letzte in der Liste der Top 100 der Fondsmanager erhält.

Dank einer rot-grünen Gesetzesänderung sind seit 2004 die Einkünfte von Fondsmangern in Deutschland zu 50% steuerfrei. Der aktuelle Entwurf des BMF zur Regelung der Beteiligungsbranche sieht weitere Steuerbegünstigungen vor. Worin besteht der Sinn dieser Privilegien?

Ihre Darstellung, Bezieher hoher Einkommen zahlten den Hauptanteil an Steuern, ist falsch. Das gilt nur für die Einkommensteuer. Betrachtet man das Gesamtsteueraufkommen, so stellt man fest, das es die breite Masse der "Normalverdiener" ist, die über die Verbrauchssteuer den Staat finanziert.

mit freundlichen Grüßen
Hauke Fürstenwerth

ps: für eine kurze Einschätzung, worin die "Leistung" eines Hedgefonds Managers besteht, wäre ich ebenfalls dankbar.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Fürstenwerth,

Ihre Liste habe ich zur Kenntnis genommen, da ich nicht weiß, auf welche Weise die Daten erhoben wurden, möchte ich diese auch nicht kommentieren.

Nur soviel: Fondsmanager werden nicht von der Politik bezahlt, sondern von den Anteilseignern. Es liegt vor allem an diesen, den Wert der erbrachten Leistungen zu beurteilen. Ist die Leistung der Fondsmanager gut, profitieren deren Klienten von einer entsprechend guten Rendite auf ihr investiertes Kapital. Die Frage ob eine Entlohnung angemessen ist oder nicht, kann letztendlich nur der Arbeit- bzw. Auftraggeber gemeinsam mit dem Arbeitnehmer beantworten. Es ist aber nicht Aufgabe der Politik, die in der Privatwirtschaft gezahlten Löhne zu beurteilen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Volker Wissing

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