Frage an Werner Langen bezüglich Innere Sicherheit

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Werner Langen
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Frage von Michael G. •

Frage an Werner Langen von Michael G. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Dr. Langen,

mit brennender Sorge blicke ich auf die Explosionen in Atomkraftwerk Fukushima.

Laut Greenpeace ( http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/deutschlands_sichere_akws_keines_waere_heute_noch_genehmigungsfaehig/ansicht/bild/ ) wären die Atomkraftwerke in Deutschland heute alle nicht mehr genehmigungsfähig.

Als Versicherungskaufmann interessiert mich auch, wie zumindest die finanziellen Risiken einer atomaren Katastrophe bei uns abgedeckt wären. Was ich hierzu vorfand, ist erschreckend. Laut Bundestagsdrucksache 16/12288 (Quelle: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/122/1612288.pdf ) beträgt die Versicherungssumme lediglich 2,5 Milliarden Euro - bei zu erwartenden Schäden von bis zu 5.000 Milliarden Euro! Dies bedeutet eine dramatische Unterversicherung, die Atomwirtschaft spart also Versicherungsbeiträge auf unser aller Risiko!

Als mein MdE bitte ich Sie, sich für eine Lösung dieses Problems einzusetzen. Könnten Sie sich bitte dafür stark machen, dass die Kraftwerksbetreiber europaweit angemessene Versicherungssummen abschliessen müßen?

Als Risikoträger käme gegebenenfalls die Extremus Versicherungs-AG in Frage. Sofern die Privatwirtschaft sich nicht in der Lage sieht, könnten Sie dann bitte die Betreiber zu einer Versicherung beim Staat bzw. der EU verpflichten? Das Risiko tragen wir ja jetzt schon weitgehend, nur ohne jegliche Beitragszahlung.

Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen
Michael Greif

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CDU

Sehr geehrter Herr Greif,

auf Ihre Anfrage vom 14.03.2011 über abgeordnetenwatch.de liegt bisher keine Antwort vor.
Ich kenne die Gründe dafür leider nicht und weiß auch nicht, woran es liegt, weil ich normalerweise immer zeitnah antworte.

Das von Ihnen geschilderte Problem besteht trotz der Energiewende weiter, zumal überall in Europa weiter Kernkraftwerke gebaut bzw. weiter betrieben werden. Ich kenne auch die Kalkulation nicht, glaube jedoch, dass eine realistische Risikoanalyse erheblich niedrigere Zahlen ergeben würde, als Sie genannt haben. Das Risiko, dass ein ordnungsgemäß betriebenes und kontrolliertes KKW (beides war in Japan nicht der Fall!) explodiert, ist sicher Gegenstand von versicherungstechnischen Analysen und Beiträgen weltweit. Zudem gibt es bei uns eine auch nur entfernt vergleichbare Erdbebengefährdung wie in Japan, ebenso wenig wie die Tsunamigefahr, die erst die Katastrophe mit den Erdbeben der Stärke 9.0 vervielfacht hat. Gegenüber einem Erdbeben der Stärke 5.0 war das Japanische Erdbeben 10.000 mal stärker . Vielleicht haben Sie verläßliche Schätzungen und Zahlen?!

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Verständnis für die späte Antwort
verbleibe ich Ihr
Dr. Werner Langen, MdEP