Frage an Wolfgang Kubicki von André M. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Kubicki,
nun muß ich doch noch mal eine Rückfrage stellen und hoffe, daß die Moderatoren sie zulassen:
Erstens: Wenn Sie sagen, daß die Bäderregelung im Interesse der Arbeitnehmer liegt, wie erklären Sie sich, daß DGB und ver.di die Klage der Kirchen unterstützen?
Zweitens: Wenn Sie sagen, daß Sonntagsöffnungen wirtschaftlich sind, wie erklären Sie sich, daß Supermärkte hier in Lübeck regelmäßig mit Angeboten wie "10% auf alles" für die vier verkaufsoffenen Sonntage im Jahr werben? Einen so hohen Rabatt gewähre ich eigentlich nur, wenn die Kunden von alleine nicht kommen würden.
Mit freundlichen Grüßen,
André Meyer
Sehr geehrter Herr Meyer,
ich denke nicht, dass aus der ideologischen Marschrichtung des DGB und von ver.di Rückschlüsse auf die Ansichten der Betroffenen vor Ort gezogen werden können. Von daher nehme ich zur Kenntnis, dass die Führungsriege dieser beiden Gewerkschaften die Führungsriege der Kirchen bei ihrer Klage unterstützt, werde mich aber weiterhin für die Anliegen der Menschen vor Ort einsetzen.
Über betriebswirtschaftlichen und vermarktungstechnischen Strategien der von Ihnen angeführten Supermärkte liegen mir keine weiteren Erkenntnisse vor. Niemand zwingt diese Unternehmen allerdings an Sonntagen zu öffnen, weshalb der Versuch, „10% auf alles“ als Verzweiflungsstrategie zu enttarnen, nicht verfängt. Außerdem ist diese Werbestrategie in den von der Bäderregelung betroffenen Orten nicht sehr verbreitet. Der verkaufsoffene Sonntag in Lübeck folgt ganz anderen Gesetzmäßigkeiten als die verkaufsoffenen Sonntage in den Bäderorten.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kubicki
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