Wie sehen ihre Vorschläge zur Reduktion der fortschreitenden Gewichtszunahme unter Kindern und Jugendlichen aus?

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Wolfgang Kubicki
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Frage von Tim H. •

Wie sehen ihre Vorschläge zur Reduktion der fortschreitenden Gewichtszunahme unter Kindern und Jugendlichen aus?

Sehr geehrte Herr Kubicki,
sicherlich haben sie schon mitbekommen, dass der übermäßige Konsum ungesunder Lebensmittel zunehmend ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt. Dies kann man übrigens nicht nur in unserer Gesellschaft beobachten, sondern auch in anderen Länder wie z.B. USA, Mexiko u.a. Hier bei Kindern anzusetzen, ist sicherlich eine Investition in die Zukunft.
Mich würde interessieren, ob sie dagegen etwas unternehmen oder es so weiterlaufen lassen wollen?
Sollte letzteres zutreffen, würde mich die Motivation dahinter interessieren?
Bitte werden sie bei Vorschlägen konkret!

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Sehr geehrter Herr H.,

herzlichen Dank für Ihre Frage. 

Ich teile Ihre Auffassung, dass Adipositas bei Kindern ein Problem darstellt. Ich bin jedoch nicht der Auffassung, dass ein - wie auch immer ausgestaltetes - Werbeverbot für Süßigkeiten den gewünschten Effekt zeitigen wird, diesem Problem Herr zu werden. Denn die eigentlichen Ansprechpartner sind in dieser Frage weniger die Kinder, sondern vielmehr die Eltern. Ein Werbeverbot, das die Kinder durch eine kommunikative Nicht-Konfrontation schützen will, läuft aus meiner Sicht daher ins Leere. 

Da Sie darum gebeten haben, konkret zu werden, hier meine Vorschläge: Wir müssen wieder mehr Bewegung in das Leben der Kinder integrieren, in der Kita wie auch in der Schule. Die vergangenen Pandemiejahre und viele falsche politische Maßnahmen haben viel Schaden bei den Kindern angerichtet. Daher müssen die Bundesländer, die nicht nur die Kulturhoheit, sondern vor allem diese Maßnahmen mitgetragen haben, den Schulsport in der Bildungsgestaltung aktiv fördern. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft hat im vergangenen Jahr dramatische Zahlen veröffentlicht: Demnach ist jedes sechste Kind in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie dicker geworden, fast die Hälfte bewegt sich weniger als zuvor. Es ist zuvorderst politische Aufgabe, die auch durch dramatisch falsche Entscheidungen zustande gekommenen Schäden möglichst schnell zu beheben. 

Zugleich müssen die Aufklärungsmaßnahmen - vor allem in Richtung der Eltern - verstärkt werden. Hier muss vor allem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in die Lage versetzt werden, die Eltern über diejenigen Kommunikationskanäle zu erreichen, die für diese Zwecke geeignet sind. Als Beispiel: Ob großflächige Zeitungsannoncen das Mittel der Wahl sind, wage ich zu bezweifeln. Es müssen sämtliche Möglichkeiten, auch der sozial-medialen Kommunikation, ausgeschöpft werden, um diese Menschen zu erreichen. 

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Kubicki
 

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