Frage an Wolfgang Tiefensee bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Wolfgang Tiefensee
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Frage von Thomas W. •

Frage an Wolfgang Tiefensee von Thomas W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Tiefensee,

Ich Bitte Sie um eine Aussagekräftige Antwort zur Weiterentwicklung des öffentlich-rechtliche Rundfunk. Dieser erhält immer mehr Kritik die Relevanz eingebüßt z.B. für "zu teuer, zu fett und zu parteiisch", dadurch hat sich der örR mittlerweile in eine Position manövriert, die gerechtfertigte Änderungen der Rahmenbedingungen fordern. Linearer Rundfunk ist ein Auslaufmodell. Informationen sind hochverfügbar, der Medienmarkt vielfältig.

Wie sehen Sie die Zukunft der sogenannten Grundversorgung des örR ?

Mit freundlichen Gruß
T. Wolf

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Wolf,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Durch die Digitalisierung wandelt sich nicht nur die Arbeits- und Lebenswelt, sondern zu allererst auch unsere Medienlandschaft.

Der öffentlich rechtliche Rundfunk leistet heute wie damals eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft. Den Auftrag sowie Fragen zu seiner Rolle finden Sie hier: https://daserste.ndr.de/ard_check/fragen/Aufgabe-und-Funktion-des-oeffentlich-rechtlichen-Rundfunks-der-ARD,antworten104.html

Zur Rolle des örR: Fakt ist, dass sich das Programm erweitert. Die öffentlich-rechtlichen Programme sind schon heute mit einen breiten Angebot aus Social Media Kanälen, Applikationen wie etwa der Tagesschau App oder auch den Mediatheken abseits des linearen Programms breit und gut aufgestellt. Das kann jedoch nicht die alleinige Antwort auf das digitale Zeitalter sein, und das ist sie auch nicht.

Das Angebot des örR wurde in den letzten Jahren konsequent erweitert, es wurden insbesondere Wege gesucht, die junge Zielgruppe wieder stärker zu erreichen. Zu diesem Zweck gibt es mittlerweile seit einigen Jahren das junge Angebot „Funk“. Insbesondere auf Youtube werden hier verschiedenste Angebote unterstützt, angefangen bei investigativen Reportagen, Unterhaltungssendungen im „Late-Night“ Format oder den bei der jungen Zielgruppe besonders beliebten „Gaming“ Formaten.

Hier zeigt sich, wie bei den linearen Formaten im klassischen TV eines ganz deutlich: Die Öffentlichen sorgen dafür, dass Formate in der Medienlandschaft vorkommen und sich etablieren können, die unter Marktbedingungen so nicht existieren können. Gerade aber etwa kritischer Journalismus ist elementar wichtig für eine gut funktionierende Demokratie. Der „Funk“ Kanal „StrgF“ es geschafft, mit seinen Reportagen mittlerweile ein Publikum von über 300.000 Menschen zu erreichen, regelmäßig erreichen einzelne Reportagen ein Millionenpublikum. https://www.youtube.com/results?search_query=strg+f

Es lässt sich anschaulich beobachten, wie sich der örR langsam wandelt. Solche Formate auszubauen und auf neue Wege der Mediennutzung passende Lösungen zu finden wird auch weiter eine zentrale Aufgabe bleiben.

Dem von Ihnen aufgegriffenen Zitat kann ich mich nicht anschließen. Herr Maaßen hat sich durch die bekannten Beratungen für die AfD, wie diese die Beobachtung durch den Verfassungsschutz umgehen kann, bereits bewiesen, dass er selber parteiisch arbeitet und sich sowie den Verfassungsschutz in Schieflage gebracht. Um Ihre Frage auch in dem Kontext aber trotzdem zu beantworten: Die vergangenen 5 Jahre haben bewiesen, dass der örR sehr wohl gesellschaftlich relevante Themen in den Fokus nimmt, frei von parteipolitischen Positionen.

Ich hoffe, ich konnte ihnen ihre Frage zufriedenstellend beantworten.

Mit solidarischen Grüßen

Ihr Wolfgang Tiefensee