(...) Eine mögliche Ausweisung von funkfreien Gebieten für Menschen, die eine strahlungsarme Umgebung aufsuchen wollen, lässt sich mit den geltenden Grenzwerten allerdings nicht begründen, da diese eingehalten werden. Das BfS hat festgestellt, dass bei Einhaltung der Grenzwerte nach dem wissenschaftlichen Kenntnisstand keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch hochfrequente Felder – etwa aus dem Mobilfunk – zu erwarten sind. Das ist das Ergebnis einer kleinen Anfrage meiner Fraktionskollegin Christiane Blömeke. (...)
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Generell sind wir der Auffassung, dass beim Ausbau der Mobilfunk-Versorgung im Sinne des Vorsorgeprinzips ein hohes Schutzniveau für Umwelt und Gesundheit bei elektromagnetischen Feldern gewährleistet werden muss.
Der Ständige Ausschuss für Epidemiologie der Internationalen Kommission für den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) hat einen umfassenden Review zu Mobiltelefonen, v. a. zu den Ergebnissen der Interphone-Studie, veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen kein größeres Risiko für Gliome oder Meningeome durch längeren oder stärkeren Gebrauch von Mobiltelefonen, wenn auch der längste untersuchte Zeitraum seit dem erstmaligen Gebrauch kürzer als 15 Jahre ist.
(...) Man kann durchaus den Eindruck erhalten, dass in Deutschland Bedenken oder Kritik am Ausbau besonders konsequent vom Tisch gewischt wird. (...) Es fehlt im öffentlichen Bewusstsein der Deutschen anscheinend, wie auch bei den politisch Handelnden, die Frage nach gesundheitlichen Auswirkungen von Mobilfunk. (...)
(...) Generell plädieren wir dafür, Grenzwerte für nicht ionisierende Strahlung auf das niedrigste technisch machbare Niveau abzusenken und insbesondere einen Ausbau des Mobilfunknetzes so zu gestalten, dass Schäden an Umwelt und Gesundheit nach dem vorliegenden Wissensstand ausgeschlossen werden können. Gerade die Belange sensibler Personengruppen, wie Schwangere und Kinder, müssen beim Mobilfunkausbau besonders berücksichtigt werden. (...)