Frage an Andreas Schwab bezüglich Gesundheit

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Frage von Volker S. •

Frage an Andreas Schwab von Volker S. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Dr. Schwab,

diese Studie:

Vitamin D deficiency in Europe: pandemic?

http://ajcn.nutrition.org/content/103/4/1033.long
kommt zum Ergebnis, daß es in Europa eine pandemische Unterversorgung mit Vitamin D gibt. Dies wird auch vom Robert Koch Institut so gesehen:

http://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Vitamin_D/Vitamin_D_FAQ-Liste.html#FAQId2437564

Prof. Dr. Nikolai Worm schreibt diesbezüglich:

http://www.abgeordnetenwatch.de/monika_gruetters-778-78148.html#questions

"Leider wird von "frischer Luft" kein Vitamin-D synthetisiert. Die UVB-Strahlen der Sonne lassen zwar sehr effektiv Vitamin-D bilden, dazu muss aber erstens die Sonne scheinen und zweitens müssen dann die Menschen auch ungeschützt an die Sonne gehen. Beides ist in Deutschland offensichtlich nicht sehr verbreitet.

Osteoporose ist bekanntlich eine kostenintensive Volkskrankheit. Ein Vitamin-D-Status von weniger als 20 ng/ml ist ein etablierter Risikofaktor für muskuloskeletale Erkrankungen und eine Vitamin-D-Supplementierung hat nachweislich präventiven bzw. therapeutischen Nutzen erbracht. Die EFSA (im Anhang)

http://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/consultation/160321.pdf

hat dies kürzlich zur Kenntnis genommen und sich entsprechend in ihrem aktuellen Entwurf zur Vitamin-D-Zufuhrempfehlung für eine Supplementation ausgesprochen:

Damit erst, so die EFSA, könne die Mehrheit der Bevölkerung zumindest diesen für muskuloskeletale Erkrankungen relevanten Zielwert von 20 ng/ml erreichen."

Nördlich des Breitengrades von Berchtesgarden kann in der Zeit von Oktober bis März keinerlei Vitamin D durch die Sonneneinstrahlung auf der Haut gebildet werden , da dann der UV-Index niedriger als 3 ist.

Wie beurteilen Sie diesen Sachverhalt und welche Maßnahme würden Sie zur Abdeckung des Vitamin-D-Bedarfs vorschlagen?

Mit freundlichen Grüßen

Volker H. S.

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Sehr geehrter Herr S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift bezüglich eines Vitamin-D-Mangels in der EU.

Etwa 13% der Europäer leiden an einem Vitamin-D-Mangel. Dass dies negative gesundheitliche Folgen, wie auf Osteoporose zurückführbare Knochenbrüche haben kann, scheint wissenschaftlich gut belegt zu sein. Der Bedarf wird normalerweise über Sonnenlicht gedeckt. Der Körper kann einen Vorrat an Vitamin D speichern, und so auch den Winter überbrücken. Zusätzlich kann über tierische Produkte der Vitamin-D-Haushalt aufgestockt werden. Zweifelsohne gibt es auch Risikogruppen, wie Säuglinge oder ältere Menschen, deren Bedarf unter ärztlicher Beratung durch Supplemente gedeckt wird.

Das Parlament erließ bereits 2012 eine Verordnung, die es gestattet, Lebensmitteln Vitamin D hinzuzufügen. Hersteller können also europaweit Vitamin D zu Konsumprodukten hinzufügen. Dies ist beispielsweise in den USA für Milch oder Orangensaft sehr verbreitet.

Die EFSA arbeitet eng mit der EU-Kommission zusammen und führt viele ihrer Studien in deren Auftrag durch. Die Studienergebnisse und Empfehlungen werden genau beobachtet und gegebenenfalls wird darauf reagiert. Auch läuft momentan die Studie „DO-HEALTH“, die zur Hälfte von der Kommission getragen wird. Es wird unter anderem bei Teilnehmern über 70 Jahren untersucht, ob sich Vitamin D positiv auf verschiedene Gesundheitsaspekte auswirkt. Erste Ergebnisse werden Ende 2017 erwartet. Wie sie sehen setzt sich die Europäische Union stark für die Aufklärung in diesem Bereich ein und ist zudem gewillt, gegebenenfalls geeignete Schritte zur Verbesserung der Vitamin-D-Versorgung einzuleiten.

Ich hoffe, Ihre Frage hiermit beantwortet zu haben. Sollten weiter Rückfragen entstehen, werde ich auch diese sehr gerne beantworten.

So verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ihr

Andreas Schwab

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