Ist der Migrationshintergund nicht egal, wenn es um die atpisch Beschäftigten geht? Warum schreiben Sie aber ausschließlich über atyp. Beschäftigte mit deutscher Staatsbürgerschaft?

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Anette Kramme
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Frage von Peter P. •

Ist der Migrationshintergund nicht egal, wenn es um die atpisch Beschäftigten geht? Warum schreiben Sie aber ausschließlich über atyp. Beschäftigte mit deutscher Staatsbürgerschaft?

Vielen Dank für Ihre Antwort vom 24.08.21 hier bei abgeordnetenwatch. Aber ich muss hier nachhaken. Sie schrieben u.a.:"...die Quote der atypisch Beschäftigten mit deutscher Staatsbürgerschaft bei 17,9% liegt, was in etwa 5,87 Millionen Menschen entspricht".

Warum hier der Fokus auf deutsche Staatsbürger gelegt wird, ist erstaunlich. Sind die anderen atypisch Beschäftigten, welche in der BRD arbeiten und leben, nicht erwähnenswert? Es sind insgesamt 16 Mio atypisch Beschäftigte. Wenn man Ihre Antwort berücksichtigt, sind unter diesen 16 Mio. in der BRD lebenden Betroffenen wohl ca. 10 Mio. ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Ist das nicht schlimm, dass hier 10 Mio. Menschen mit Migrationshintergrund ausgebeutet werden? Genauso schlimm wie bei den 5,87 Mio. Betroffenen mit deutscher Staatsbürgerschaft?

Ich kenne übrigens einen Mitarbeiter eines Sozialministeriums, der mir ggü. die aus der Pesse bekannte Zahl von 16 Mio. atyp. Beschäftigten bestätigt hat. #WirwollendieWilly-SPDzurück

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr P.,

 

vielen Dank für Ihre Nachfrage zur Situation von atypisch Beschäftigten.

 

Zu den atypischen Beschäftigungsformen werden, wie ich Ihnen bereits mitgeteilt habe, Teilzeitbeschäftigungen mit 20 oder weniger Arbeitsstunden pro Woche, geringfügige Beschäftigungen, befristete Beschäftigungen sowie Zeitarbeitsverhältnisse gezählt.

 

Wie gesagt, setzt sich die SPD für die Stärkung von Normalarbeitsverhältnissen ein. Dabei spielen die Staatsbürgerschaft oder ein Migrationshintergrund natürlich keine Rolle. Atypische Beschäftigung soll insgesamt zurückgedrängt werden. Wir stehen für die Reduzierung von befristeten Arbeitsverträgen und die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung. Wir stehen für die Reduzierung der Leiharbeit auf ihren ursprünglichen Zweck zur Bewältigung von Auftragsspitzen. Leiharbeiter sollen ab dem ersten Tag den gleichen Lohn erhalten wie Festangestellte.

 

Im Jahr 2019 gab es laut statistischen Bundesamt ca. 7,33 Millionen atypisch Beschäftigte in Deutschland. Diese Zahl bedeutet gleichzeitig den niedrigsten Stand atypisch Beschäftigter seit dem Jahr 2005. Die Tendenz ist sinkend.

 

Die offizielle Statistik finden Sie hier: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Tabellen/atyp-kernerwerb-erwerbsform-zr.html.

 

Mit freundlichen Grüßen

Anette Kramme

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