Frage an Anja Weisgerber bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Anja Weisgerber
CSU
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Frage von Christoph B. •

Frage an Anja Weisgerber von Christoph B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Dr. Weisgerber,

vielen Dank für Ihre Antwort, wenn auch diesem Thema gebührend nach längerer Zeit.

Nach den Ausführungen des Wuppertalinstitutes für Klima, Umwelt und Energie im Buch "Zukunftsfähiges Deutschland" Seite 473 wird geschrieben "Im Jahr 2002 verabschiedeten die Vertragsparteien der "Convention on Biological Diversity" deshalb den strategischen Plan, bis 2010 den Verlust der Biodiversität signifikant zu verringen, als einen Beitrag zu Armutsreduzierung und zum Nutzen allen irdischen Lebens. ......... Dazu muss es dem Welthandelsrecht und der WTO Paroli bieten können."
Weiterhin möchte ich Sie auf die Empfehlungen des Umweltbundesamtes BFN vom Dez. 2008 hinweisen:
Das BfN fordert: Seite 13 4) Die Forschungsförderung auf Projekte konzentriert werden sollte, die auf eine naturverträgliche und nachhltige Ertragssicherung und Ertragssteigerung auf lokaler und regionaler Ebene ausgerichtet ist. Hierbei sollten eine darauf ausgerichtete Ressourcennutzung, eine angepasste Sortenauswahl und - entwicklung, eine Weiterentwicklung traditioneller Landbauverfahren sowie die Stabilisierung kleinbäuerlicher Produktion imk Vordergrund stehen.
Weiterhin Zitat Prof. Jacobsen in Iphofen: Frau Dr. Vandana Shiva, diE am 19.02.2009 in der Synagoge in Kitzingen um 8.00 eine Rede halten wird über nachhaltige Landwirtschaft "eine Lügnerin sei". in seiner Vita im Industrieverband Agrar e.V. fordert er indirekt auf entgegen bestehenden Gesetzen die Gentechnik einzuführen. www.profil.iva.de/html/text.php?id=195
Sind das die Wissenschaftler die in Zukunft die Nahrungsmittelbereitstellung in Deutschland vornehmen werden?
Wenn die wissenschaftliche Basis kein Kontra, da hierfür die Mittel fehlen, zulässt ist die Frage vielleicht berechtigt: Hat auch hier die Wissenschaft wie Herr Dr. Seehofer als Minister behauptete vorrang vor der Demokratie?
MfG
Christoph Baare

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Sehr geehrter Herr Baare,

Vielen Dank für Ihre erneute Frage auf abgeordnetenwatch.de. Ich kann Ihren Eindruck, dass zur Grünen Gentechnik nur Wissenschaft zugelassen ist, die kein Kontra gibt, nicht bestätigen. Wie ich bereits in meinem letzten Brief erwähnte, unterstütze ich Forschung im Bereich der Grünen Gentechnik. Ich bin jedoch keineswegs der Meinung, dass die Forschung in diesem Bereich in Deutschland einseitig ist. Vielmehr denke ich, dass die kritischen Stimmen aus der Bevölkerung Gehör finden und ernst genommen werden – sowohl von uns, den Politikern, als auch von der Wissenschaft. Des Weiteren gibt es auch viele Nichtregierungsorganisationen (NROs) wie z. B. Greenpeace, die sich kritisch mit diesem Thema auseinandersetzen. Forschung im Bereich Gentechnik kann in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union nur unter sehr strengen Auflagen durchgeführt werden. Dabei werden alle Vor- und Nachteile von Gentechnik beleuchtet, damit für den Bürger weitestgehend etwaige Gefahren ausgeschlossen werden können. Wissenschaftliche Forschung ist ergebnisoffen und das sollte sie auch sein! Um aber über die Risiken und auch die Chancen, die die grüne Gentechnik bietet, umfassendes Wissen ansammeln zu können, muss Forschung in diesem Bereicht auch weiterhin stattfinden können. Gentechnik ist ein umstrittenes Thema in der Europäischen Union und alle Mitgliedstaaten forschen auf diesem Gebiet. Da die Debatte um Grüne Gentechnik emotional sehr aufgeladen ist, ist umfassende Forschung unerlässlich, um wieder eine wissenschaftliche Basis in die Diskussion einzubringen. Ich möchte Ihnen außerdem gerne die Internetseite der Bundesregierung zu diesem Thema ( http://www.biotechnologie.de/ ) empfehlen, auf der Sie unter der Rubrik „Landwirtschaft“ umfassende Informationen finden können. Ich bedanke mich für Ihr Interesse und verbleibe mit herzlichen Grüßen

Dr. Anja Weisgerber
MdEP

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