Sehr geehrter Herr Pfaff,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Zu der konkreten Lieferung von Gras nach Thanning, die Sie beobachtet haben, kann ich nichts sagen. Als Ausschussvorsitzender im Verkehrsausschuss im Bundestag bin ich auch kein Experte für Biogasanlagen. Dennoch kann ich folgendes beitragen:

Biogasanlagen können eine sinnvolle Sache sein und einen wertvollen Beitrag zur Versorgung mit Strom und ggf. auch mit Wärme aus erneuerbaren Energien leisten. Bei der Nutzung landwirtschaftlicher Erzeugnisse für energetische Zwecke ist für mich eine wichtige Voraussetzung, dass diese Erzeugnisse nicht in der Nahrungsmittelversorgung fehlen und nicht die Preise für Nahrungsmittel nach oben treiben. Ferner darf der Anbau nicht umweltschädlich sein. Die intensive Nutzung von Mais ist inzwischen höchst bedenklich. Die Nutzung von Grasschnitt erscheint mir jedoch - ohne weitere Details des von Ihnen beobachteten Falles zu kennen - grundsätzlich in Maßen sinnvoll. Schließlich haben wir nach wie vor in Europa eine landwirtschaftliche Überproduktion, die uns zwingt, Flächen aus der Produktion zu nehmen. Warum sollte man das Schnittgut von Flächen, die für landwirtschaftliche Produktion nicht benötigt oder nicht rentabel genutzt werden können, nicht für die saubere, erneuerbare Energieproduktion verwenden? Alles andere wäre eine glatte Verschwendung eines wertvollen Energieträgers.

Mit freundlichen Grüßen

Toni Hofreiter