Frage an Aydan Özoğuz bezüglich Umwelt

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Aydan Özoğuz
SPD
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Frage von Jutta M. •

Frage an Aydan Özoğuz von Jutta M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Özoguz,

ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich Ihr Abstimmugsverhalten bzgl. Fracking sehr bedauerlich finde. Ich hatte auf eine weitsichtigere, verbraucherfreundlichere weil umweltschonendere Entscheidung gehofft. Wie kann man Mensch und Umwelt diesen unabsehbaren Risiken aussetzen?

Darüber hinaus frage ich mich, wie die SPD mit Zustimmung zu dieser fragwürdigen um nicht zu sagen höchst bedenkichen Technologie eine zukünftige Koaltion mit den Grünen erreichen?

Ich bin sehr enttäuscht. Die SPD verliert immer weiter an Attraktivität.

Mit freundlichen Grüßen

Jutta Möhlenbeck

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Sehr geehrte Frau Möhlenbeck,

vielen Dank für Ihre Frage zum Thema Fracking. Wie ich Ihnen auch bereits per Email mitgeteilt habe, sehen wir die im Bundestag verabschiedete Regelung zum Fracking als einen Erfolg und Durchbruch nach jahrelangen Verhandlungen an. Vor dem Hintergrund des Koalitionsvertrages mit CDU und CSU sowie den heftigen Widerständen vieler Wirtschaftspolitiker beim Koalitionspartner war das verabschiedete Gesetz ein beachtliches Ergebnis. Es liefert eine doppelte Sperre gegen Formen des Fracking im Schiefergestein wie wir sie aus den USA kennen. Zum einen gibt es ein unbefristetes Verbot, das Ende 2021 vom Bundestag überprüft werden soll. Nur eine Mehrheit des Bundestages kann das Verbot wieder aufheben. Ansonsten besteht das Verbot weiter. Bis dahin können maximal vier Probebohrungen durchgeführt werden. Zum anderen haben – als zweite Absicherung – die jeweiligen Bundesländer die Möglichkeit die Probebohrungen zu untersagen. Die sozialdemokratische Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft hat bereits erklärt, davon Gebrauch zu machen.

Bevor die Fracking-Debatte vor einigen Jahren begann, gab es bereits Erdgasförderung in Deutschland, hauptsächlich in Niedersachsen. Dort wurde über fünfzig Jahre ebenfalls eine Art Fracking betrieben, die sich aber fundamental von dem Fracking unterscheidet, das wir aus den USA kennen. Ohne diese Art des zusätzlichen Frackings in der herkömmlichen Erdgasförderung würde diese über kurze Zeit zum Erliegen kommen.

Wir wissen, dass auch die herkömmliche Erdgasförderung mit Risiken verbunden ist. Unser Ziel war und ist es aber nicht die Erdgasförderung in Deutschland komplett zu beenden. So sehen es auch die Landtagsfraktionen von Bündnis90/Die Grünen in Niedersachsen und Baden-Württemberg wo sie in Regierungsverantwortung sind und in entsprechenden Landtagsentschließungen bzw. in Koalitionsverträgen, wo sie klar zwischen unkonventionellen und konventionellen Erdgas unterscheiden. Daher glaube ich auch, dass das Thema Fracking nicht zu einem unüberwindbaren Hindernis für eine mögliche rotgrüne Koalition werden würde.

Mit dem neuen Gesetzespaket gibt es aber neue Regelungen auch für diese Form der Erdgasförderung. Dazu gehören mehr Prüfungen auf umweltverträgliche Formen der Förderung und der Entsorgung von Abfällen und eine bürgerfreundlichere Regelung bei Erdbebenereignissen durch eine Umkehrung der Beweislast. Für Deutschland ist das Gesetzespaket ein Stoppschild für Fracking, wie von der großen Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger gewünscht. Und es sendet auch ein international vielbeachtetes Signal, dass Deutschland die Energiewende ohne Fracking vorantreibt.

Mit freundlichen Grüßen

Aydan Özoğuz, MdB

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