Ich würde gern wissen, warum die Totschlagfallen und Anbindehaltung im aktuellen Entwurf des neuen Tierschutzgesetzes nicht angegangen worden sind und beides weiterhin erlaubt bleiben soll?!

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Bernd Westphal
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Frage von Imke M. •

Ich würde gern wissen, warum die Totschlagfallen und Anbindehaltung im aktuellen Entwurf des neuen Tierschutzgesetzes nicht angegangen worden sind und beides weiterhin erlaubt bleiben soll?!

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Sehr geehrte Frau M.,

vielen Dank für Ihre berechtigte Frage und Ihr Engagement im Hinblick auf den Tierschutz. Der Schutz von Tieren und die Verbesserung ihrer Haltungsbedingungen sind für uns als sozialdemokratische Fraktion von großer Bedeutung. Das aktuelle Tierschutzgesetz, das sich gerade in der Überarbeitung befindet, ist ein wichtiger Schritt, um Verbesserungen in diesem Bereich zu erzielen. Allerdings müssen wir hier ein ausgewogenes Vorgehen wählen, das auch die Realitäten der Landwirtschaft und die Bedürfnisse der verschiedenen Interessengruppen berücksichtigt.

 Was die Totschlagfallen betrifft, so ist dies in der Tat ein schwieriges Thema. Diese Art der Jagdausübung steht in vielen Bereichen stark in der Kritik, weil sie das Tierwohl nicht ausreichend berücksichtigt. Dennoch gibt es landwirtschaftliche und jagdliche Interessen, die für deren Beibehaltung plädieren, beispielsweise zum Schutz von Wildbeständen oder zur Abwehr von Schadnagern. Die Debatte ist hier noch nicht abgeschlossen, und wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass Tierschutzaspekte auch in diesem Bereich stärker berücksichtigt werden. 

Zur Anbindehaltung von Rindern möchte ich betonen, dass es auch hier klare Forderungen nach einer deutlichen Verbesserung gibt. Es ist richtig, dass diese Form der Haltung in der heutigen Zeit nicht mehr zeitgemäß ist und das Tierwohl einschränkt. Dennoch sind viele kleine landwirtschaftliche Betriebe gerade in strukturschwachen Regionen auf diese Haltungsform angewiesen. Daher ist es uns ein Anliegen, hier einen sozialverträglichen Wandel zu gestalten, der die Landwirte nicht überfordert, aber langfristig zu besseren Haltungsbedingungen führt. Wir setzen uns für Übergangsfristen und Förderprogramme ein, um eine schrittweise Umstellung auf tiergerechtere Haltungsformen zu ermöglichen.

Seien Sie versichert, dass wir diese Themen weiterhin im Auge behalten und uns für Verbesserungen im Sinne des Tierschutzes stark machen. Wir wissen, dass wir hier noch nicht am Ziel sind und werden weiter daran arbeiten, Fortschritte zu erzielen.

Herzliche Grüße          

Bernd Westphal

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