Frage an Birgit Brennecke bezüglich Gesundheit

Birgit Brennecke
Birgit Brennecke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sandro J. •

Frage an Birgit Brennecke von Sandro J. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Brennecke,

Was ist ihre Meinung zu synthetischen Cannabinoiden und anderen "legal highs"?
Ist das Gesetz zur bekämpfung der Verbreitung neuer psychoaktiver Stoffe sinnvoll oder denken sie das eine Legalisierung bzw. eine Entkriminalisierung sinnvoller wäre?

Freundliche Grüße
S. J.

Birgit Brennecke
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Junge,

Um es kurz zu sagen, ich bin unbedingt für die Freigabe von Cannabis und die Zulassung zum Hanfanbau generell. Eine alte Kulturpflanze wie Hanf ist durch Produkte aus Erdöl ersetzt worden. Den Plastikmüll haben wir jetzt im Meer. Mit Hanffasern wäre das nicht passiert. Aber Sie sprachen die Kriminalisierung an und das ist genau der Punkt. Dadurch wird niemand vom Konsum abgeschreckt und die Abschreckung ist nun mal der Grund für die Strafandrohung. Die damit wirkungslos ist. Die Kriminalisierung bringt allein durch die Verfahren der angeklagten Menschen (150000 jährlich allein bei geringem Konsum) bei jährlich 2,5 Millionen regelmässigen Konsumenten, einen immensen Aufwand mit sich. Bei dem Nichterfolg einer Prävention durch Strafe ist das unzweckmässig. Es gibt natürlich auch noch andere Gründe für die Legalisierung von Cannabis, z.B. im medizinischen Bereich. Da es sich um eine bewusstseinsverändernde Droge handelt gibt es natürlich auch Risiken und negative Auswirkungen. Sie sprachen und fragten nach künstlichen legal highs und synthetischen Drogen.  Das ist eine andere Sache als ich gerade erwähnte. Ein Chemiker oder Neurobiologe kann hierzu ganz bestimmt sachdienlichere Hinweise geben. Die Gesetzgebung kann hier durch das Verbieten einzelner Substanzen und Stoffgruppen, die in der Produktion der legal highs auftauchen, immer nur hinterher hinken. Ich kann nur davor warnen mit betäubenden und toxischen Cocktails unbekannter Zusammensetzung und Wirksamkeit seine Gesundheit zu attackieren und zu gefährden auch wenn sie bislang noch nicht verboten worden sind. Ein Apotheker oder Chemiker wäre da ein besserer Ansprechpartner als ein Politiker. Wie schon der Umgang mit natürlichen Drogen zeigt, können Prohibitionen nicht verhindern was die Selbstverantwortlichkeit des Menschen zulässt und wünscht.

Mit freundlichen Grüssen
Birgit Brennecke