Frage an Christel Oldenburg bezüglich Wirtschaft

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Christel Oldenburg
SPD
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Frage von Martin N. •

Frage an Christel Oldenburg von Martin N. bezüglich Wirtschaft

Moin Frau Dr. Oldenburg,

zunächst finde ich es toll, daß Sie sich für eine Kandidatur zum "Feierabendparlamemt" der Hamburger Bürgerschaft entschlossen haben !

Unsere Demokratie lebt vom Mitmachen. Und das ganze Politiker-bashing der Boulevardpresse geht mir gehörig auf den Zeiger ...

Für meine persönliche Wahlentscheidung ist mir besonders wichtig, wie sehr eine Kandidatin sich für eine am Gemeinwohl orientierte Wirtschaft einsetzt.

Daher bitte ich Sie darum, folgende Fragen zu beantworten:

Wie kann Hamburg am Gemeinwohl orientierte Unternehmen fördern ?

Welche Rahmenbedingungen kann die Hamburger Politik gestalten, um bessere, fairere Firmen zu bevorzugen ?

Wie kann Hamburg über die Gewerbesteuer Anreize für besseres Unternehmertum schaffen ?

Wann werden bei öffentlichen Aufträgen gemeinwohlorientierte Firmen bevorzugt ?

Wie kann Hamburg mit Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Projekte und Ideen befördern, die das Gemeinwohl stärken ?

Ich würde mich sehr freuen, von Ihnen Antworten zu diesen Fragen zu erhalten.

Gern lade ich Sie ein, uns auch hier auf XING persönlich zu FAIRnetzen.

Herzliche Grüße aus der Herlingsburg sendet Ihnen
Martin Nieswandft

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Nieswandt,

vielen Dank für Ihre Fragen vom 22. Januar 2015. Ich muss Ihnen sagen, dass ich keine Wirtschaftsexpertin bin. Meine Schwerpunkte der parlamentarischen Arbeit liegen in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Forschung sowie Stadtentwicklung. Gleichwohl möchte ich versuchen, einige Aspekte Ihrer Fragen aufzugreifen.

Es geht darum, vernünftig und vorausschauend zu wirtschaften, mit dem Blick auf das Wohl der Beschäftigten, mit Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt und nicht zuletzt mit dem Blick für einen stabilen und dauerhaften Unternehmenserfolg. Hier gilt einmal mehr: Nachhaltigkeit zahlt sich aus – und zwar immer auch für die Unternehmen selbst. Mir ist nicht bekannt, dass wir in unserem Wahlprogramm speziell am Gemeinwohl orientierte Unternehmen besonders fördern.

Es ist wichtig, dass Hamburg seine Wirtschaftsförderung und sein Standortmarketing stetig weiterentwickelt. Der SPD geführte Senat schützt beispielsweise bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen kleine und mittlere Unternehmen vor unseriösen Anbietern und Lohndumping. Das „Gesetz zur Einrichtung eines Registers zum Schutz des fairen Wettbewerbs“ (GRfW) wurde am 13. September 2013 von der Hamburgischen Bürgerschaft beschlossen und ist am 1. Dezember 2013 in Kraft getreten. Auch mit der Errichtung der Investitions- und Förderbank und der unter ihrem Dach firmierenden Innovationsagentur stehen für die Innovationsförderung ausreichend Mittel zur Verfügung. Das Förderspektrum soll erweitert und durch darlehensbasierte Fördermöglichkeiten ergänzt werden. Für die Gewerbeanmeldung will die SPD überall in Hamburg ein neues und schnelles elektronisches Verfahren einführen, das bereits im Bezirk Bergedorf erfolgreich eingesetzt wurde. In den bezirklichen Zentren für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt können die Unternehmen die meisten ihrer Anliegen beim ersten Kontakt abschließend erledigen.

Abschließend kann ich Ihnen mitteilen, dass ich Mitglied in einer Baugenossenschaft bin und selbst vor einigen Jahren an der Gründung einer Historikergenossenschaft, der Genossenschaft "Geschichtswerk", beteiligt war. Genossenschaften würde ich - als Laie für diese Fragen - grundsätzlich zu den am Gemeinwohl orientierten Unternehmen dazuzählen. Wir haben damals bewusst das Modell einer Genossenschaft gewählt, weil wir alle am Unternehmen beteiligen und die Arbeit nach den Bedürfnissen der aktiven Mitglieder ausrichten wollten. Das ist uns auch gelungen.

Ich hoffe, dass Sie mit meiner Antwort etwas anfangen können.

Herzliche Grüße
Ihre Dr. Christel Oldenburg

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