Frage an Christian Schmidt von Dr. med. M. R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Schmidt,
in der kürzlich stattgehabten Abstimmung zur Zulassung von Genmais in der EU enthielten sich Frau Dr. Merkel der Stimme und ermöglichte dadurch die Verbreitung von gesundheitsgefährdendem Genmais auf Europas Anbauflächen. In Ihrem Interview mit dem Tagesspiegel zum Thema zeigen Sie Verständnis für die ablehnende Haltung der Bevölkerung. Opt-Out Regelungen auf Länderebene sollen anscheinend noch kommenden Abstimmungen unterliegen. Falls Ihnen noch nicht bekannt empfehle ich die Dokumentation "Der Genfood-Wahnsinn". Die Zulassung und der vermehrte Verzehr solcher Produkte würden eine Krankheitswelle unerwartenen Ausmaßes innerhalb der Folgejahre erwarten lassen.
Zudem sind genveränderte Landwirtschaftsprodukte entgegen Herstellerbehauptungen alles andere als ertragsteigernd für die Bauern. Dies haben Erfahrungen in mehreren Ländern gezeigt.
Meine Frage: Welche Perspektiven und Sicherheiten werden Verbraucher zukünftig in Bezug auf den Verzehr, Kennzeichnungspflicht und Information über Gesundheitsrisiken genveränderter Nahrungsmittel haben, welche offensichtlich von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden?
Mit freundlichen Grüßen,
Dr. med. M. Raubach
Sehr geehrter Herr Dr. Raubach,
vielen Dank für Ihre Nachfrage zur Gentechnik. Mit dieser Technologie setze ich mich sehr kritisch auseinander – nicht nur als Landwirtschaftsminister, sondern auch als Mitglied der CSU. In Deutschland stehen sowohl die Verbraucher als auch die Bauern der Gentechnik skeptisch gegenüber. Dieser Tatsache trägt die Bundesregierung Rechnung. Wir werden dafür sorgen, dass in Deutschland der rechtliche Rahmen dafür geschaffen wird, den Anbau genetisch veränderter Pflanzen zu untersagen. Die Voraussetzungen dafür auf europäischer Ebene habe ich bereits in die Wege geleitet. So hat die Bundesregierung für eine opt-out-Regelung in der EU gestimmt. Diese räumt den Mitgliedstaaten die Möglichkeit ein, den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen zu verbieten. Davon will ich Gebrauch machen. Mein Haus arbeitet derzeit an der entsprechenden Gesetzgebung. Sie können sich darauf verlassen, dass ich mich mit allem Nachdruck gegen den Anbau von gentechnisch veränderten Organismen in Deutschland einsetzen werde.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Schmidt MdB
Bundesminister