Frage an Christian Schmidt von Jerome G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Schmidt,
vielleicht haben auch Sie ja schon davon gehört, dass wir in Bieren und Mineralwässern Mikroplastik finden. Falls nicht: Es gibt Untersuchungen des Magazins "Markt" des NDR.
Natürlich spreche ich Sie hier nicht als Ernährungsminister an, denn das Ernährungsministerium hat sich ja bereits als unzuständig erklärt, wie es bereits das Bundesministerium für Umwelt tat. Ob sich auch das Bundesministerien für Verbraucherschutz und das Bundesministerium für Gesundheit für unzuständig erklären würden, weiß ich nicht. Das Bundesministerium für Wirtschaft könnte beispielsweise ja auch zuständig sein und für Wirtschaftskriminelle, die Menschen vorsätzlich mit Mikroplastik krank machen, beim Bundesjustizminister hohe Strafen einfordern.
Ich spreche Sie hier natürlich als einfach Abgeordneten und als Mensch an, der vermutlich ab und an ein Mineralwasser und vielleicht auch ein Bier trinkt. Macht es Ihnen nichts aus, wenn Sie durch sogenannte Lebensmittelkonzerne Mikroplastik zu sich nehmen?
Planen Sie, als Abgeordneter etwas dagegen zu unternehmen, dass die Regierung bislang nur untätig zusieht und die Regierung durch das Parlament zum Handeln zu bringen?
Herzlichen Dank für Ihre Antwort schon im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Jerome Gruber
Sehr geehrter Herr Gruber,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Nachweis von Mikroplastik in Lebensmitteln. Ihre Besorgnis kann ich nachvollziehen und freue mich darüber, dass Sie sich kritisch mit Aspekten der Lebensmittelsicherheit auseinandersetzen. Bei den in den Medien angesprochenen Fällen wird in der Regel davon ausgegangen, dass die Mikroplastikpartikel über die Umwelt in die Lebensmittel gelangen. Aus diesem Grund ist das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) für Mikroplastikgehalte in Lebensmitteln federführend zuständig (Paragraph 13 Absatz 5 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch).
Ungeachtet dessen kann ich Ihnen mitteilen, dass sich die Bundesregierung seit Längerem mit dem Eintrag von Mikropartikeln in die Umwelt bzw. in Lebensmittel befasst. Sie bezieht diesbezüglich auch Partner auf europäischer Ebene in ihre Überlegungen und Aktivitäten mit ein. Denn es handelt sich um ein grenzüberschreitendes Problem, dem nur grenzüberschreitend effektiv begegnet werden kann. Bisher fehlen in weiten Bereichen jedoch gesicherte Erkenntnisse, zum Beispiel über das Vorkommen, die chemische Zusammensetzung, die Partikelgröße und den Gehalt von Mikroplastikpartikeln in Lebensmitteln. Diese Kenntnisse sind jedoch Voraussetzung, um mögliche gesundheitliche Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher bewerten zu können. Die Bundesregierung hat daher entsprechende Schwerpunkte im Rahmen aktueller Forschungsvorhaben gesetzt. Sobald gesicherte Erkenntnisse vorliegen, können auch gezielte Maßnahmen ergriffen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Schmidt MdB