Frage an Christian Schmidt bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Christian Schmidt
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Frage von Vivien F. •

Frage an Christian Schmidt von Vivien F. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Herr Christian Schmidt, wie kann es sein, dass Sie und ihre Kollegen immer mehr die Interessen der Wirtschaftsgroßkonzerne unterstützen, statt sich für die Interessen der Erde, Natur und Menschen stark zu machen?
Warum geben sie Großkonzernen wie Monsanto immer mehr Macht, obwohl sie 1. wissen, wo das hinführt und 2. wissen, wie gefährlich beispielsweise Glyphosat ist ?
Warum werden tausende Studien zu der Bedenklichkeit verschiedenster Gifte und Mittel von Monsanto von Ihnen und ihren Kollegen ignoriert?

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Foller,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Grundsätzlich unterliegen Anwendung und Zulassung von Pflanzenschutzmitteln hohen Anforderungen. Das gilt auch für die erneute Genehmigung des Pflanzenschutzmittelwirkstoffs Glyphosat durch die Europäische Kommission. Die Bundesregierung wird die Zulassung des Wirkstoffes im EU-Abstimmungsprozess nur dann unterstützen, wenn auf Basis validierter, wissenschaftlicher Erkenntnisse sichergestellt werden kann, dass keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier, das Grundwasser und keine unvertretbaren Auswirkungen auf den Naturhaushalt ausgehen. Der Wirkstoff muss sämtlichen Vorgaben des geltenden EU-Rechts entsprechen.

Der Wirkstoff Glyphosat wird derzeit in der Europäischen Union neu bewertet. Deutsch¬land ist an diesem Prozess beteiligt durch die zuständigen Zulassungs- und Bewertungsbehörden (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel¬sicher¬heit (BVL), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Julius Kühn-Institut (JKI) und Umweltbundesamt (UBA)). Im Rahmen dieser Überprüfung wurden zunächst mehr als 1.000 neue Veröffentlichungen zum Wirkstoff Glyphosat in die Bewertung einbezogen. Hinzu kommen alle Studien und Beiträge von Umweltverbänden, Nichtregierungsorganisationen und Hochschulen, die in den letzten Jahren zu Diskussionen in der Öffentlichkeit und in den Medien geführt hatten. Der Bewertungsbericht kommt insgesamt zum Ergebnis, dass von Glyphosat-haltigen Pflanzenschutzmitteln bei sachgerechter Anwendung keine Gefahren für die Gesundheit für Mensch und Tier ausgehen. Der Wirkstoff als solcher wird nicht als reproduktionstoxisch oder entwicklungstoxisch und somit nicht als DNA-gefährdend eingestuft.

Detaillierte Informationen hierzu stellt das BfR zur Verfügung unter http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zur_gesundheitlichen_bewertung_von_glyphosat-127823.html sowie unter http://www.bfr.bund.de/cm/343/loest-glyphosat-krebs-aus.pdf .

Auf den Bericht folgten noch einmal EU-weit 2.000 Stellungnahmen oder neue Veröffentlichungen. Diese werden nun sorgfältig geprüft, bevor die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ihre Schlussfolgerungen zieht. Dort werden auch neue Erkenntnisse einfließen, wie z.B. die Einstufung durch die Arbeitsgruppe der Internationalen Krebsforschungsagentur der WHO (IARC). Aufgrund der unterschiedlichen Bewertung durch das IARC und das WHO/FAO Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR) hat die WHO ein Gremium zur Überprüfung der Ergebnisse eingesetzt. Erst wenn die Ergebnisse dieser Überprüfung vorliegen, können wir mit den anderen Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission über eine erneute Genehmigung von Glyphosat entscheiden.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmidt MdB