Frage an Christian Schmidt bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Christian Schmidt
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Frage an Christian Schmidt von Steffen S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Schmidt,

am Sonnabend finden zwei Demonstrationen in Berlin statt, einmal die "Wir haben es satt"-Demonstration von vornehmlich Kleinbauern (in der Regel familienbetriebene Bauernhöfe), die sich einer ökologischen Landwirtschaft verschrieben haben und dazu als Nachahmung die "Wir machen euch satt"-Demonstration der Agrarindustrie und Großbauern. Das sind zwei Demonstrationen, die Ihr Ressort betreffen. Zu welcher werden Sie erscheinen oder wenigstens ein Grußwort richten? Mit welcher Form der Landwirtschaft fühlen Sie sich verbunden? Liegt Ihnen das Wohl der Kleinbauern (immerhin war 2014 das Internationale Jahr der familienbetriebenen Landwirtschaft 2014) am Herzen? Immerhin ist die Anzahl solcher Bauernhöfe in Bayern traditionell noch sehr hoch. Oder schwebt Ihnen die industrielle Landwirtschaft mit allen seinen Nachteilen für Umwelt, Menschen und Gesellschaft als zukunftsweisend vor?

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Schatz

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Schatz,

vielen Dank für Ihre Fragen und das Interesse an unserer Landwirtschaft.
Die großen Herausforderungen unserer Zeit – Ernährung sichern, Ressourcen schonen und Klima schützen – lassen sich nur im konstruktiven und lösungsorientierten Dialog mit allen Beteiligten in Einklang bringen. Anlässlich der Internationalen Grünen Woche 2016 habe ich im Rahmen des von mir initiierten Grünbuch-Prozesses daher Vertreter beider Initiativen "Wir haben es satt" und "Wir machen Euch satt 2.0" eingeladen und an einen Tisch geholt. Statt übereinander zu urteilen müssen wir miteinander reden. Mir ist es wichtig, Brücken zu bauen zwischen Landwirten und Verbrauchern – für ein besseres Verständnis, für eine höhere Akzeptanz und für mehr Transparenz. Eine Landwirtschaft, die gesellschaftlich akzeptiert, wirtschaftlich tragfähig und fest verankert ist in der Mitte der Gesellschaft kann nur miteinander funktionieren.

Der Grünbuch-Prozess soll einen Beitrag dazu leisten. Wir werden die Leitlinien der künftigen Landwirtschafts- und Ernährungspolitik gemeinsam erarbeiten. Alle Interessierten – von einzelnen Bürgerinnen und Bürgern über Verbände bis hin zu Kirchen und gesellschaftlichen Gruppen – sind eingeladen, sich im Rahmen von Diskussionsveranstaltungen, Dialogen und Gesprächen daran zu beteiligen. Die Erkenntnisse aus diesem Prozess fließen in das Grünbuch ein. So hatten während der Internationalen Grünen Woche Messebesucher beispielsweise die Gelegenheit, am Stand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ihre Ideen und Anregungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft in den Grünbuch-Prozess einzubringen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Schmidt MdB