Frage an Christina-Johanne Schröder bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

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Christina-Johanne Schröder
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sabine S. •

Frage an Christina-Johanne Schröder von Sabine S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Moin Frau Schröder!
Mir macht die immer weiter zunehmende Belastung der Böden und des Grundwassers durch Gülle und künstlichen Düngemitteln sowie Pestiziden Sorge. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind kaum noch überlebensfähig. Welche Lösungen bieten die Grünen dafür an? Mit freundlichen Grüßen, Sabine Sommerfeld

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Moin Frau Sommerfeld,

vielen Dank für Ihre Frage. In der Tat ist der Preisdruck auf landwirtschaftliche Betriebe immer größer. Die Preise für Pacht, Energie oder Betriebsmittel steigen. Gleichzeitig nimmt extremes Wetter zu. Das Grünland hat unter Mäusen und Tipula gelitten. Auf immer weniger landwirtschaftlicher Fläche muss immer mehr produziert werden.

Neben der Grundsätzlichkeit, die Flächeninanspruchnahme zu minimieren, halte ich es für notwendig eine wirksame Pachtpreisbremse zu implementieren und die Spekulation auf landwirtschaftliche Fläche konsequent zu regulieren. Die Inwertsetzung von Grünlandwirtschaft und Weidehaltung müssen sich finanziell mehr für Landwirt*innen lohnen. Daher setze ich mich für die Wiedereinführung der Weideprämie ein. Denn mehr Tiere auf der Weide bedeutet insgesamt weniger Gülle, die gelagert werden muss.

Die Düngeverordnung muss in der Steuerungskonzeption überarbeitet werden, damit Betriebe die jetzt schon mit Augenmaß düngen nicht bestraft werden, unser Wasser aber konsequent und wirksam geschützt wird. Die Vielzahl an Ausnahmen schafft eine Ungleichbehandlung. Bundesweit sollte die Regelung gelten, dass Nährstoffanalysen von Wirtschaftsdünger und Gärresten nachgewiesen werden müssen, wie es aktuell in Niedersachsen und NRW gilt.

Eine Pestizidabgabe soll den Einsatz senken. In Natur- und Wasserschutzgebieten soll das Ausbringen nur noch in Ausnahmefällen zugelassen werden. Die betroffenen Landwirte werden für die gesellschaftliche Leistung das Wasser zu schützen, angemessen entschädigt.

Eine langfristige Lösung kann nur der Einklang zwischen Fläche und Tieren bundesweit sein, damit Gülle wieder Dünger ist und kein Problemabfall.

Falls Sie sich für unser gesamtes Wahlprogramm interessieren. Ab Seite 45 findet sich der Abschnitt „Wir stärken Bäuer*innen, Tiere und Natur“: https://cms.gruene.de/uploads/documents/Wahlprogramm-DIE-GRUENEN-Bundestagswahl-2021_barrierefrei.pdf

Mit besten Grüßen
Christina-Johanne Schröder

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