Frage an Christoph de Vries bezüglich Soziale Sicherung

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Christoph de Vries
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Frage von Niels B. •

Frage an Christoph de Vries von Niels B. bezüglich Soziale Sicherung

Lieber Herr de Vries,

zwei Fragen zur Stadtteilentwicklung:

- Wie lassen sich Ihres Erachtens Ausverkauf von Immobilien an Fonds und eine Mietpreisexplosion auf St. Pauli aufhalten? Der Prozess hat ja schon begonnen. Wäre Zeit, was dagegen zu tun.

- Was passiert mit dem Gebäude Reeperbahn 1 (ehemalige Bowlingbahn)? Werden Alternativen zum Abriss ernsthaft geprüft, oder werden wir da unweigerlich mit einem weiteren "Tower" beglückt?

Viele Grüße, Niels Boeing

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Sehr geehrter Herr Boeing,

ohne Zweifel hat es in einigen innerstädtischen Quartieren in den letzten Jehren einen ziemlichen Preisdruck gegeben, der das Wohnen verteuert hat.

Auf der anderen Seite ist dies natürlich auch Ergebnis der umfangreichen öffentlichen und privaten Investitionen, die im Rahmen gezielter Sanierungsprogramme zu einer deutlichen Aufwertung der Stadtteile mit gestiegener Wohnqualität geführt haben. Dass sich dieses in höheren Mieten niederschlägt, ist ein üblicher Marktprozess und gilt nicht nur für St. Pauli.

Aus meiner Sicht ist es zunächst einmal positiv, dass in den letzten Jahren neue Bewohnergruppen in den Stadtteil gezogen sind, die ihn stabilisieren, nachdem die Konzentration von bedürftiger Einwohnerschaft über Jahrzehnte zu einem Zustand St. Paulis geführt hatte, der allgemein beklagt wurde. Insgesamt stimme ich Ihnen jedoch zu, dass St. Pauli nicht allein Pflaster für Betuchte werden sollte. Momentan denke ich, ist die Mischung ganz gut.

Zur zweiten Frage. Ein Abriss der alten Bowlingbahn ist aufgrund des baulichen Zustands unumgänglich. Meine Fraktion im Bezirk hat allerdings kürzlich einem Vorhaben, dort abzureißen ohne Neubaupläne vorzulegen, eine Absage erteilt. Wir wollten unbedingt verhindern, dass anschließend eine Brache entsteht oder die Fläche für schnelles Geld über mehrere Jahre als Parkplatz genutzt wird. Dem hat sich glücklicher Weise dann auch der Bezirksamtsleiter angeschlossen.

Derzeit gibt es zwar Gerüchte, dass ein Investor dort demnächst aktiv werden möchte, aber uns ist noch keine konkrete Planung bekannt. Aus meiner Sicht wäre an dieser prominenten Stelle als Eingangssituation zur Reeperbahn durchaus eine höhere Bebauung vorstellbar. Sie müsste aber von herausgehobener, besonderer architektonischer Qualität sein. Ich denke da nur mal an die sog. Tango-Türme zurück, die meines Erachtens eine tolle städtebauliche Lösung gewesen wären.

Beste Grüße
Christoph de Vries

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