Wie stehen Sie zur „Stuttgarter Erklärung“ in der 20 Professoren die Rückkehr zur Atomkraft fordern und die als Petition in den Bundestag eingebracht wurde?

Portrait von Christoph Hoffmann
Christoph Hoffmann
FDP
97 %
85 / 88 Fragen beantwortet
Frage von Edgar F. •

Wie stehen Sie zur „Stuttgarter Erklärung“ in der 20 Professoren die Rückkehr zur Atomkraft fordern und die als Petition in den Bundestag eingebracht wurde?

Die Forderung dieser 20 Professoren entspricht ja den Vorgaben des IPCC, der vier gleichberechtigte Möglichkeiten zur CO2-Neutralität sieht:
Erneuerbare Energien
Kernkraft
CCS (Kohlenstoffdioxidspeicherung)
Aufforstung
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/521080/Stuttgarter-Erklaerung-Professoren-fordern-Rueckkehr-zur-Atomkraft
https://www.cicero.de/innenpolitik/debatte-um-akw-laufzeitverlangerung-atomausstieg-gruene-konsens?etcc_cmp=220729_1456&etcc_med=Push

Portrait von Christoph Hoffmann
Antwort von
FDP

Die Stuttgarter Erklärung ist eine Erklärung der Vernunft die ich auch voll umfänglich unterstütze.

wir brauchen für den Übergang zur regenerativen Energien und zur Decarbonisierung unserer Wirtschaft etwa vier mal so viel Strom wie bisher. Für eine Übergangszeit werden wir, nachdem russisches Gas nicht mehr so fließt wie geplant, die noch sechs warmen Atomkraftwerke für 5-7 Jahre benötigen, um zumindest ein Teil der Lücke CO2 frei zu schließen..

Als einziger Förster im Deutschen Bundestag wäre es meines Erachtens völlig unverantwortlich jetzt wieder vermehrt in die Verfeuerung von Braun- und Steinkohle zu gehen, um Strom zu produzieren. Das ist unverantwortlich, denn wir sehen schon heute bei einer Klimaerwärmung von 1,3° , was das für unsere Wälder bedeutet . Wir sind zur Zeit auf einem Pfad der Erhöhung der Welttemperatur um 4° , das Ergebnis wäre katastrophal. Und so wichtiger ist es, auf regenerative Energien, beziehungsweise auf CO2 freie Energie zu setzen und dazu gehört auch die Kernkraft. Niemand will in Deutschland neue Atomkraftwerke bauen, das wäre viel zu teuer. Der Strom aus den kürzlich still gelegten Kraftwerken allerdings wäre bei eine Laufzeitverlängerung sehr günstig. Das würde  zu einer Minderung der Energiepreise und damit Minderung der Inflation beitragen.

In der internationalen Kooperation versuchen wir Länder im globalen Süden zu überzeugen auf die Nutzung von ÖL und Gasvorräten zu verzichten. Wir werden überhaupt keine Glaubwürdigkeit mehr haben, wenn wir jetzt wieder Kohle vermehrt verstromen und die Atomkraftwerke stilllegen. 

Was möchten Sie wissen von:
Portrait von Christoph Hoffmann
Christoph Hoffmann
FDP