Wann und wie werden Sie sich für spürbare Entlastung für Eltern, insbesondere Mütter und Alleinerziehende, einsetzen? #elternfadeout
Sehr geehrte Frau Tausend, ich habe Sie gewählt und darin große Hoffnungen gesetzt, dass sich die Situation für Familien, speziell Mütter und Alleinerziehende ändern werden. Bisher habe ich nicht den Eindruck, dass sich auch nur marginal etwas zum Besseren ändert. wie und in welchem Zeitraum werden Sie sich für spürbare Entlastung einsetzen? Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung und viele Weitere, wie etwa Frau Prof. Jutta Allmendinger haben dargestellt, dass Mütter ganz besonders unter den Belastungen im Rahmen der Pandemie leiden. Strukturelle Fehlanreize und die mangelnde Gleichstellung von Frauen sind zugrunde liegende Missstände. Die Institute haben Vorschläge unterbreitet, daneben gibt es Ideen für akute Entlastungsmöglichkeiten hier: https://mumandstillme.com/2022/02/18/elternfadeout-die-grosse-erschopfu… . Sh auch Hashtag #elternfadeout
Sehr geehrte Frau W.,
die Coronapandemie hat unglaubliche Kraftanstrengungen für Eltern erfordert und tut es auch heute noch. Um Familien schnell und unbürokratisch zu unterstützen, haben wir deshalb die Kinderkrankentage ausgeweitet, die auch bei der Schließung von Schulen und Kitas angewandt werden können. Unabhängig davon besteht auch Anspruch auf Entschädigung nach dem Infektionsschutzgesetz. Im Jahr 2020 haben wir einen Kinderbonus von 300 Euro und im Jahr 2021 von 150 Euro ausgezahlt, um insbesondere Eltern mit geringen und mittleren Einkommen zu unterstützen.
Mit dem Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche", das für die Jahre 2021 und 2022 mit 2 Milliarden Euro ausgestattet ist, werden Angebote im Bereich der frühkindlichen Bildung, zusätzliche Sport-, Freizeit- und Ferienaktivitäten sowie Unterstützung im Alltag geschaffen. Auch ein kostengünstiger Familienurlaub wird somit für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen ermöglicht.
Mit unseren Koalitionspartnern haben wir vereinbart, in dieser Legislationsperiode spürbare Verbesserungen für Familien durchzusetzen. Das Elterngeld wollen wir vereinfachen, digitalisieren und stärker verankern, dass die frühkindliche Erziehung eine gemeinschaftliche elterliche Verantwortung ist. Die Partnermonate sollen um einen Monat erweitert werden, den Basis- und Höchstbetrag dynamisieren. Nach der Geburt soll der oder die Partnerin Anspruch auf eine zweiwöchige vergütete Freistellung haben - auch Alleinerziehende werden diesen Anspruch haben. Genau wie der Mutterschutz soll dieser Anspruch künftig nach der 20. Schwangerschaftswoche gelten, auch bei Fehl- oder Totgeburt.
Auch den Kündigungsschutz während der Elternzeit werden wir um 3 Monate nach Rückkehr in den Beruf verlängern. Dies sichert den Wiedereinstieg ab.
Gleichstellung ist eine Aufgabe, die sich durch alle Bereiche zieht. Wir wollen deshalb künftig Gesetze und Maßnahmen einen Gleichstellungs-Check durchlaufen lassen. Die Gleichstellung von Frauen und Männern werden wir offensiv in allen Bereichen angehen.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Tausend
Weitere Fragen an Claudia Tausend
Die Identität und Benachteiligung von Frauen begründet sich eben nicht allein aus körperlichen Kriterien, sondern auch in der rechtlichen und gesellschaftlichen Stellung.
Zur Einordnung muss aber gesagt werden, dass es sich bei dem Vorschlag um 150.000 Euro zu verteuerndes Einkommen handelt, was dann ein nochmals höheres Bruttoeinkommen voraussetzt - oftmals um die 200.000 Euro.
der von Bundesinnenministerin Nancy Faeser erarbeitete Entwurf zur Reform des Staatsangehörigkeitsrechts wurde im Mai an die Länder und Verbände geschickt, mit dem parlamentarischen Verfahren ist noch vor Ende des Jahres zu rechnen.
wir hatten bereits im Koalitionsvertrag mit unseren Partnern in der Regierung vereinbart, Kompetenzzentren zur Erforschung von ME/CFS aufzubauen und Hilfen für Long-Covid-Patienten bereitzustellen.