Sehr geehrter Herr Szabo,

vielen Dank für Ihre Anfrage hier über abgeordnetenwatch.

Zunächst muss ich feststellen, dass die sogenannten "Drohnen" nicht per se schlecht und zu verurteilen sind. THW, Bundespolizei hatten Drohnen während der Flutkatastrophe im Juni im Einsatz; Wetterstationen, Rundfunk- und TV-Sender setzen täglich Drohnen ein - beispielsweise um Verkehrslagemeldungen zu erstellen.
Die Änderung des von Ihnen angesprochenen Luftverkehrsgesetzes gibt auch dafür den rechtlichen Rahmen.

Ebenso kritisch wie Sie sehe ich allerdings den Einsatz dieser unbemannten Flugkörper zu Ausspähzwecken - wenn es diese dann so gibt.
Im militärischen Bereich teile ich Ihre Bedenken. Mit dem weiteren Einsatz von Drohnen wird suggeriert, dass es keine Gefährdungen, keine Gefahren mehr gibt. Die Steuerung erfolgt weit weg vom PC aus, "chirurgische" Eingriffe ohne den Einsatz von Menschenleben werden möglich und akzeptabler. Trotz alledem handelt es sich um militärische Eingriffe, auch mit der Gefahr für Leib und Leben und massiven Sachschäden. Nur für den "Zuschauer daheim" ist es annehmbarer: Klinisch, keine Gefahren für die eigenen Soldaten, keine gefallenen jungen Männer.

Die Technik entwickelt sich weiter - und bringt ungeahnte Möglichkeiten -aber auch moralische Risiken.

Mit freundlichen Grüßen,
ihr,
Detlef Müller