Frage an Dietmar Bartsch bezüglich Senioren

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Dietmar Bartsch
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Frage von Marianne R. •

Frage an Dietmar Bartsch von Marianne R. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Dr. Bartsch,

nein, denken Sie jetzt, jetzt kommen auch noch die Rentner mit ihren Forderungen! Ja, und zwar ganz gezielt geht es mir um "Vergünstigungen" für alle Rentnerinnen und Rentner z.B. im ÖPNV, oder Konzerte oder Straßenbahn, man könnte doch z.B. die Fahrkarten für die KVB halbieren. Ich möchte so gerne wieder mal in die Philharmonie in ein Konzert, ist mir aber bei 700 EURO Rente nicht möglich. Sie sind mein Spitzenkandidat bei den Linken, machen Sie was draus! Sie wissen ja, wieviel Millionen Rentner wählen gehen, oder? Herzliche Grüße M. R., Köln

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Sehr geehrte Frau R.,

um es gleich vorweg zu sagen: Nein, „die Rentner mit ihren Forderungen“ - so denke ich nicht. Ganz im Gegenteil, denn Sie haben Recht. Was Sie beschreiben, erlebe ich jeden Tag in Ost und West, auf dem Land und in der Stadt, ob über Zuschriften oder im direkten Kontakt mit den Menschen. Viele, ob jung oder alt, können sich die einfachsten Dinge des Lebens nicht mehr oder nur mit großen persönlichen Anstrengungen noch leisten. Die Kinderarmut nimmt ebenso wie die Altersarmut zu. Ein Unding in so einem reichen Land wie Deutschland. Wir wollen deshalb die Lebensbedingungen von allen Menschen verbessern. Und dies ist finanziell möglich, es fehlt bisher nur der politische Wille der anderen Parteien dazu. Die grundlegenden Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge wie Gesundheit, Wohnen, Bildung, Kultur, Wasser- und Energieversorgung und einiges mehr gehören wieder in öffentliche Hand. Damit wäre schon viel gewonnen, und zwar für alle.

Gerade manche Rentnerinnen und Rentner sind von der verfehlten Politik der vergangenen Jahre besonders betroffen. Deshalb wollen wir bei der Rente deutlich umsteuern. Dazu gehört eine armutsfeste Mindestrente von 1050 Euro, die den Zugang zu gesellschaftlicher, kultureller und politischer Teilhabe und ein Leben in Würde sichert. Auch das Renteneintrittsalter wollen wir den Bedingungen anpassen. Nicht länger arbeiten bis 67 soll das Gebot sein, sondern ab 65 abschlagsfrei in die Rente gehen können sowie mit 60 Jahren bei 40 Beitragsjahren. Weil Sie es ansprechen: Auch im Bereich des ÖPNV muss sich einiges tun. Wir wollen günstigere Fahrpreise, flächendeckend Sozialtickets für einkommensschwache Haushalte, aber eben auch kostenlose Schüler- und Azubitickets. Ziel bleibt der solidarisch finanzierte Nulltarif im ÖPNV für alle. Und: Der Zugang zu kulturellen Angeboten muss grundsätzlich allen offen stehen.

Dies sind nur einige unserer Forderungen, alle aufzuführen, würde den Rahmen sprengen. Sie können unter www.die-linke.de/themen/rente/ oder in unserem Wahlprogramm https://www.die-linke.de/wahlen/wahlprogramm/ ausführlich nachlesen, wir uns ein gerechtes und solidarisches Land vorstellen.
Ich hoffe, das hilft Ihnen bei Ihrer Wahlentscheidung und ich zähle auf Ihre Stimme!

Freundliche Grüße
Dr. Dietmar Bartsch

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