Sehr geehrter Herr Henkel,

noch einmal zum Thema Flugroute über Köpenick und den Müggelsee: Ich habe im Februar 2009 ein Grundstück in der Altstadt von Köpenick gekauft und dort eine Baulücke durch den Bau eines Wohnhauses geschlossen. Vorher, also ebenfalls im Februar 2009, habe ich eine Auskunft von der zuständigen Stelle der Berliner Flughäfen eingeholt, ob die Köpenicker Altstadt beim zukünftigen Großflughafen vom Fluglärm betroffen sein würde. Man hat mir mit Bestimmtheit erklärt, dass sich für die Köpenicker Altstadt hinsichtlich Stärke des Fluglärms nichts ändern würde. Wörtlich: "Stellen Sie sich auf die Straße. Wenn Sie dann ein Flugzeug hören, wissen Sie wie stark die Lärmbelästigung sein wird. Lediglich die Frequenz der Flüge wird sich erhöhen, nicht aber die Flugroute." Davon habe ich meine Investitionsentscheidung abhängig gemacht. Herr Henkel, sind Sie und Ihre Partei fest entschlossen, den Vertrauensschutzgesichtspunkt, der ja auch ein rechtlicher ist, mit Nachdruck zur Geltung zu bringen, und sich im Falle einer Beteiligung am Senat für eine Wiederherstellung der alten Flugrouten einzusetzen? Es geht nicht nur um ein Erholungsgebiet, sondern auch um die Durchsetzung des Rechtsstaats! Es kann keine Willkürherrschaft der Flugsicherung geben.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Harald Kallmeyer
Rechtsanwalt