Frage an Frank Henkel bezüglich Soziale Sicherung

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Frank Henkel
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Frage von Klaus D. •

Frage an Frank Henkel von Klaus D. bezüglich Soziale Sicherung

Ich bin 1990 ins Berufsleben eingetreten und arbeite seitdem in eine Firma. Im Gespräch mit einem Kollegen wurde mir erzählt, das ich einmal weniger Rente bekomme werde als meine Arbeitskollegen aus Westberlin, weil ich im Ostteil der Stadt Berlin Wohne und Arbeit. Ich
empfinde das als sehr ungerecht, denn die Lebensbedingungen sind im Ost wie Westberlin gleich, auch die Mieten haben sich angeglichen ( Mietspiegel). Was wollen Sie tun um diese
Ungerechtigkeit abzuschaffen??? Denn ich Denke für gleiche Lebensleistungen sollten auch gleiche Renten in einer Stadt wie Berlin gezahlt werden.

K.D.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Domke,

Sie haben mit Ihrer Frage ein sehr komplexes Problem angesprochen, das nicht auf Landesebene zu lösen ist. Es betrifft nämlich gleichermaßen die immer noch unterschiedlichen Löhne und Gehälter zwischen Ost und West wie auch die immer noch unterschiedliche Wirtschaftskraft zwischen alten und neuen Bundesländern. Deshalb bitte ich Sie, bei der Diskussion dieses Themas folgendes zu berücksichtigen:

Trotz eines positiven Aufholprozesses seit der Wiedervereinigung sind die Löhne zwischen Ost und West in vielen Branchen noch nicht 100%ig angeglichen. Damit die daraus entstehende Differenz bei der Berechnung der Renten zwischen dem Durchschnittsverdiener Ost und dem Durchschnittverdiener West aber doch ausgeglichen wird, werden die derzeitigen Verdienste Ost bis zur völligen Angleichung an die Löhne West bei der Rentenberechnung höher bewertet, was zu einem gleichen Rentenanspruch führt. Das heißt aber umgekehrt, dass bei gleichem Verdienst der Rentner Ost mehr Rente erhalten würde, als der Rentner West!

Auch wenn es hier in Einzelfällen noch Ungerechtigkeiten gibt, so sollte der beschriebene Nachteilsausgleich doch so lange gewährt werden, bis sich die Löhne und Gehälter im gesamten Bundesgebiet angeglichen haben bzw. schnellere Lösungen für die Finanzierung eines einheitlichen Rentenrechts gefunden werden. Erste Vorschläge sind nach Aussagen der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion im Herbst dieses Jahres zu erwarten. Hauptproblem dabei sind ein gerechter Interessenausgleich und die jährlichen Zusatzkosten von mehr als 6 Milliarden Euro, die ja nicht von den Versicherten eingezahlt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Frank Henkel