Sehr geehrte Frau M.,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner politischen Arbeit und für Ihre Fragen zur Steuergerechtigkeit und zum Firmenstandort Deutschland.

Ich werbe für Steuergerechtigkeit. Auch in Zukunft sollen alle angemessen zur Finanzierung öffentlicher Leistungen beitragen. Niemand darf sich seiner Verantwortung für die Gesellschaft entziehen. Das gilt insbesondere für multinationale Konzerne. Wir werden dabei nur dann erfolgreich sein, wenn wir uns mit unseren internationalen Partnern abstimmen. Die OECD hat sich mit ihrem Aktionsplan gegen Gewinnkürzungen und Gewinnverlagerungen grenzüberschreitend agierender Konzerne (BEPS) als internationaler Standardsetzer bewährt. Wir setzen weiter auf diese Institutionen, um insbesondere einen international breit abgestimmten Konsens zur fairen Besteuerung global tätiger Konzerne herbeizuführen.

Zudem brauchen wir eine gemeinsame Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage in der EU, damit Unternehmen in Europa möglichst nach gleichen Regeln besteuert werden. Dabei müssen die Besonderheiten der deutschen Unternehmenslandschaft und -besteuerung angemessen berücksichtigt werden, um Wettbewerbsnachteile deutscher Unternehmen zu vermeiden. Dies schließt auch ein abgestimmtes Steuerverfahrensrecht mit ein.

Um langfristig im Wettbewerb bestehen zu können, müssen Unternehmen grundsätzlich ein profitables Geschäftsmodell haben. Deshalb ist es unser Ziel, eine wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung sicherzustellen. Wir wollen die Steuerlast für Gewinne, die im Unternehmen verbleiben, perspektivisch auf 25 Prozent deckeln. Das schafft Investitions- und Innovationskraft für die anstehenden Herausforderungen. Dabei wollen wir Rechtsformneutralität herstellen, unabhängig davon, ob es sich um Einzelunternehmer, Personen- oder Kapitalgesellschaften handelt.

Mit freundlichen Grüßen

Fritz Güntzler, MdB