Frage an Gitta Connemann von Johannes C. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Connemann,
ich bin Lehrer an einer Grundschule in Aurich. Natürlich habe ich mich deshalb auch mit der Berichterstattung über "Fridays for future" auseinandergesetzt. Natürlich hätte man die ökologischen Probleme, die uns jetzt immer dringender erscheinen, auch schon vor 30 Jahren sehen können. So lange ist es her, dass ich das Buch "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen" von Hoimer v. Ditfurth gelesen habe.
Für mich stellt sich die Frage aus zwei Richtungen: Ich bin Mitglied einer evangelischen Gemeinde und frage mich: Dürfen wir die Welt wirklich so zerstören, wie wir es jetzt tun? Daneben denke ich als Grundschullehrer: Was soll ich den Kindern sagen, warum es die Erwachsenen nicht schaffen, auch nur die einfachsten Umsteuerungen vorzunehmen? Wir sollen den Kindern - z.B. bei der Mülltrennung oder bei der Verkehrserziehung - ein ökologisches Bewusstsein nahe bringen. Unsere Generation aber scheint gerade die Grundlagen für eine weitere Entwicklung zu zerstören.
Warum wird die Kohleförderung so lange noch weiter betrieben und die ökologischen Alternativen werden ausgebremst? Die Stadt Aurich musste so bereits eine Haushaltssperre einrichten, da Enercon massive Probleme hat. Der Ausbau von Windenergieanlagen wurde ja eingeschränkt. Warum kann man z.B. nicht durch eine Abgabe auf Energieverbrauch auch endlich mal die belohnen, die mit ihren Anschaffungen voran gehen?
Wir haben ein KfW 40 Haus gebaut. Aufgrund der kaum steigenden Energiepreise in den letzten 15 Jahren lohnt sich das aber für Bürger mit niedrigeren Einkommen nicht. Wir haben auch ein energiesparendes Auto gekauft. Der Mehrpreis zu einem normalen Diesel betrug über 1500 Euro. Neben dem Abgasbetrug - von dem wir betroffen sind - lohnt sich auch hier die Anschaffung kaum, da die Dieselpreise kaum steigen. Wie sollen Bürger mit niedrigen Einkommen solche Anschaffungen tätigen, wenn es sich finanziell gar nicht lohnt?
Vielen Dank für Ihre Mühe
MfG J. C.
Sehr geehrter Herr C.,
ich nehme Bezug auf Ihre Frage vom 10. Juni 2019. Ich werde Ihnen diese allerdings nicht über abgeordnetenwatch.de beantworten und möchte Ihnen dies auch kurz erklären.
Abgeordnetenwatch.de ist eine Plattform, die als selbsternannter Mittler zwischen Abgeordneten und Bürgern auftritt. Abgeordnetenwatch.de liegt die (unausgesprochene) These zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichem Druck zugänglich seien. Ich habe für mich als demokratisch gewählte Abgeordnete jedoch den Anspruch, ohne einen Vermittler für Sie ansprechbar zu sein.
Zu meiner Vorstellung von demokratischer Öffentlichkeit gehört es deshalb, dass ich Bürgeranfragen auf direktem Weg beantworte: in meiner Bürgersprechstunde, in meinen regelmäßigen Politikbriefen, auf meiner eigenen Internetseite und in meinen Antworten auf schriftliche Bürgeranfragen. Bitte schicken Sie eine Anfrage an mich persönlich unter: gitta.connemann@bundestag.de. Dann werde ich ohne Umwege antworten.
Ich biete Ihnen an, Ihre Frage und meine Antwort auf meiner Internetseite einzustellen, wenn Sie es wünschen. Damit können Sie die Öffentlichkeit herstellen, die wir uns gemeinsam wünschen. Denn mir ist wie Ihnen an Transparenz gelegen. Deshalb freue ich mich, wenn Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Gitta Connemann