Wie setzen Sie sich politisch für die unbürokratische Zulassung von privat verfügbarem aber leider nicht schulpflichterfüllendem Distanzunterricht für autistische Kinder ein?

Gudula Achterberg
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Heike L. •

Wie setzen Sie sich politisch für die unbürokratische Zulassung von privat verfügbarem aber leider nicht schulpflichterfüllendem Distanzunterricht für autistische Kinder ein?

Liebe Frau Achterberg

mein autistisches Kind leidet im Präsenzunterricht, weil es keinen solchen Reizausknipser hat, wie die anderen 99% der Kinder. Trotzdem muss es in den regulären Präsenzunterricht gehen, was ihm schlimmste Qualen bereitet.
Gleichzeitig kann es unter den Bedingungen sein Leistungspotential in keinster Weise entfalten. Bildungsteilhabe bleibt ihm im regulären Präsenzunterricht verwehrt.
In Coronazeiten hat sich gezeigt, dass ihm im Distanzunterricht zuverlässig Höhenflüge der Leistung möglich sind. Also braucht mein Kind verlässlich Distanzunterricht, am besten in einer staatlichen inklusiven Distanzschule, um sich zu einem wertvollen Mitglied unserer demokratischen und rechtsstaatlichen Gesellschaft entwickeln zu können.

Wie setzen Sie sich für die unbürokratische Zulassung von privat verfügbarem aber leider nicht schulpflichterfüllendem Distanzunterricht für autistische Kinder ein, damit diese Vertrauen in die politischen Institutionen entwickeln können?

Danke.

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau L.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich kann die Sorge um das Wohlergehen Ihres Kindes sehr gut nachvollziehen und begrüße es sehr, dass Sie sich für die Bedürfnisse von autistischen Kindern einsetzen. Ich selbst bin kein Mitglied im Bildungsausschuss und Sozialausschuss des Landtags und habe zur Beantwortung Ihrer Frage die Expertise meines MdL-Kollegen Thomas Poreski mit einbezogen. Er bearbeitet federführend die Fachthemen Bildung und Inklusion und hat mir berichtet: Es laufen seit einiger Zeit mit dem Kultusministerium gute Gespräche über digitale Unterrichtsformate und wir bleiben hier weiter am Ball.

Was es in Baden-Württemberg bereits gibt, sind digitale Übertragungen von analogem Unterricht, die durch so genannte digitale Avatare gestützt werden. Dieser Ansatz ist nicht zuletzt auch für Kinder mit Autismus-Spektrumsstörungen geeignet und ermöglicht ihnen reale Teilhabe am Bildungsgeschehen. Näheres dazu erfahren Sie von den Autismus-Fachverbänden sowie über die beigefügten Links.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-morgenecho-westblick/audio-nrw---mini-roboter-helfen-kranken-schulkindern-100.html

https://www.deutschlandfunk.de/unterricht-via-avatar-roboter-vertritt-kranke-kinder-im.676.de.html?dram:article_id=426613

 https://www.krebskrankekinder-koeln.de/unsere-aufgaben/dank-avatar-im-schulunterricht-mit-dabei/

 https://www.handelsblatt.com/unternehmen/mittelstand/familienunternehmer/karen-dolva-eine-norwegerin-bringt-kranke-kinder-dank-robotern-in-die-schulklasse/22934498.html?ticket=ST-12068568-bKZdVs66StGAiIrv4daI-ap4

 https://www.hessenschau.de/gesellschaft/robot-avatar-av1-sitzt-fuer-den-kranken-eric-in-der-schule,schule-avatar-100.html

 https://inda-gymnasium.de/welcome-charlie/

Ich hoffe, diese Informationen eröffnen Ihrem Kind eine Möglichkeit der Bildungsteilhabe. Sollten Sie noch weiter Fragen zu diesem Thema haben, bitte ich Sie, sich direkt an MdL Thomas Poreski zu wenden. Falls Sie möchten, können Sie sich auch in meinem Büro für ein persönlichen Gesprächstermin melden: 07131/74535-64.

Mit freundlichen Grüßen

Gudula Achterberg MdL

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