Enge Straßen ohne Großgrün, Hinterhöfe, glattes Mauerwerk: in Sachen Schallabsorption ist die Bausubstanz in Berlin-Mitte miserabel. Pflicht zur Fassaden-Begrünung mit Kletterpflanzen als Lösung?

Hanna Steinmüller
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Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Samuel S. •

Enge Straßen ohne Großgrün, Hinterhöfe, glattes Mauerwerk: in Sachen Schallabsorption ist die Bausubstanz in Berlin-Mitte miserabel. Pflicht zur Fassaden-Begrünung mit Kletterpflanzen als Lösung?

Hanna Steinmüller
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Lieber Herr S.,

sie haben Recht, Stadtgrün trägt erheblich zur biologischen Vielfalt bei, reguliert die Temperatur, reinigt die Luft, absorbiert Schall und steigert das Wohlbefinden der Bewohner*innen. Gleichzeitig setzt die Klimakrise mit einhergehenden langen Hitze- und Dürreperioden dem Stadtgrün ebenso zu, wie steigende Schadstoffemissionen und die Versiegelung von Flächen im Zuge der wachsenden Stadt. Neben der Entsiegelung von Flächen, der Pflege der Stadtbäume und der Schaffung neuer Parks kann auch die Begrünung von Dach- und Fassadenbegrünung eine gute Lösung für eine grünere, lebenswertere Stadt sein.

Die neue Regierungskoalition im Land Berlin hat sich in ihrem Koalitionsvertrag darum auch darauf geeinigt, die Berliner Bauordnung zu novellieren, um dort neben anderen Themen, wie einem qualifizierten Freiflächenplan und dem Schutz erhaltenswerter Bausubstanz, auch die Dach- und Fassadenbegrünung stärker zu Berücksichtigen. Eine Pflicht zur Fassadenbegrünung ist hier und auf Bundesebene jedoch nicht geplant.

Herzliche Grüße

Hanna Steinmüller

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