Hallo Herr M.,

zu diesem Thema haben wir keinen vereinheitlichten Parteistandpunkt.

Meiner persönlichen Meinung nach ist es eine kommunalpolitisch zu lösende Frage. Es gibt doch ganz unterschiedliche regionale Situationen. Die Gemeinden mit ausreichenden Parkplatzmöglichkeiten haben da sicher größere Toleranz.

Bei mir in Esslingen ist die Parkraumknappheit inzwischen dramatisch. Das geht so weit, dass Einzelne offensichtlich zu Selbstjustiz greifen, so höre ich immer wieder von aufgestochenen Reifen an Wohnmobilen. Als Täter werden verärgerte Anwohner vermutet, die an Stadtrandgrenzen abgestellten Fahrzeugen, die nicht zu direkten Anwohnern gehören, auf diese Weise wohl den Kampf ansagen. Diese Entwicklung ist bedauerlich, da hier Opfer staatlich verursachter Fehlentwicklungen im Verkehr sich gegenseitig fertig machen, statt den Kampf um Ursachenbehebung anzupacken.

Kernproblem sind doch nicht vereinzelte Wohnwagen, die sehe ich selten. Dafür ist alles zugeparkt, weil Familien oft mehrere Autos brauchen, um ihren Arbeitsanforderungen gerecht zu werden. Dazu die vielen LKWs, Wohnmobile, Anhänger allgemein. Wir fordern eine gesamthafte und grundsätzliche Entlastung den gesamten Verkehrsraum. Konkret im Wahlprogramm steht:

"Vorrangiger Ausbau eines umweltverträglichen, kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs! Deutlicher Ausbau der Fahrradwege!
Umstellung auf regenerative Antriebssysteme bei allen Verkehrsmitteln auf Grundlage erneuerbarer Energien mit umweltschonender Speichertechnologie! Verlagerung des Güterverkehrs auf Schienen und Wasserwege!"

Bitte haben Sie Verständnis, dass angesichts der grundlegenden Gefährdung des menschlichen Überlebens auf unserem Planeten, die Parkfrage von Wohnwagen bei uns sekundär behandelt wird. Wenn es gelingt eine wirkliche Verkehrswende herbei zu führen, wird Parkraum massiv entlastet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Hubert Bauer