Vielen Dank für Ihre Frage!

Definitiv werde ich mich für bessere Arbeitsbedingungen von Kranken- und Altenpfleger*innen einsetzen. Mit dem steigenden Altersdurchschnitt in Deutschland sind immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen. Durch Unterbesetzung, Überstunden und physische und psychische Überforderung muten wir unserem Pflegepersonal unhaltbare Arbeitsbedingungen zu. So nimmt die Versorgungslücke immer weiter zu und wir rutschen aktuell in eine Pflegekrise ungeahnten Ausmaßes.

Daher müssen wir dringend umsteuern und für attraktive Arbeitsbedingungen im Pflegebereich sorgen. Hierfür ist eine realitätsgetreue Personalbemessung entscheidend und eine entsprechende Schaffung neuer attraktiver Arbeitsplätze in der Pflege. Der ökonomische Druck, dem Krankenhäuser durch das derzeitige Finanzierungsmodell ausgesetzt sind, führt zu Lohneinsparungen im Personalbereich. Statt Kliniken nur nach Fallpauschalen zu finanzieren, sollte in Zukunft ihr gesellschaftlicher Auftrag berücksichtigt werden. Die Versorgung darf nicht von Profitsteigerungen auf Kosten von Personal und Patient*innen abhängen, sondern muss an einer gut ausgestatteten bedarfsgerechten Versorgung ausgerichtet sein.

Ausreichend Personal ermöglicht auch die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle, wie die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Wir wollen, dass die Menschen gerne in der Pflege arbeiten. Neben der Verbesserung der Arbeitsbedingungen braucht dies auch gesellschaftliche Wertschätzung, die sich in den Löhnen ausdrücken muss. Dafür verpflichten wir die soziale Pflegeversicherung, nur mit Anbietern zusammenzuarbeiten, die nach Tarif bezahlen.

Jede*r von uns könnte mal auf Pflege angewiesen sein. Deshalb ist es in unser aller Interesse, eine würdevolle Versorgung im Sinne der Patient*innen und der Pfleger*innen zu ermöglichen.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten.

Viele Grüße
Jamila Schäfer