Sehr geehrter Herr Schulz-Günther,

vielen Dank für Ihre Anfrage und dem damit verbundenen Interesse bezüglich dieser Problematik. In der Tat hat die Beliebtheit deutscher Politiker in den vergangenen 40 Jahren leider rapide abgenommen. Die gegenwärtige Politikverdrossenheit ist damit unweigerlich verbunden. Allerdings glaube ich, dass die allermeisten in der Politik engagierten Menschen, wozu auch viele Ehrenamtliche zählen, mit Herz und Leidenschaft für ihre Vorstellungen und Ziele eintreten und insofern nicht immer gerecht beurteilt werden.
Ich persönlich versuche durch meine Arbeit dazu beizutragen, dass die Menschen sich wieder mehr für Politik interessieren und auch wieder mehr Vertrauen in sie setzen. Dafür ist es wichtig, eine Politik zum „Anfassen“ zu gestalten, also Probleme aktiv vor Ort zu thematisieren und zu diskutieren. Man braucht ehrliches Interesse an Argumenten anderer, wie auch die Bereitschaft, sich von anderen Positionen überzeugen zu lassen. Ebenso wichtig ist, gut zuhören zu können und die Probleme der Menschen ernst zu nehmen. Damit verbunden ist das Verantwortungsgefühl gegenüber dem Allgemeinwohl. Um glaubwürdig zu sein, muss man auch eigene Fehler erkennen und eingestehen können. Für mich sind ferner Attribute wie Standhaftigkeit und der Mut für eigene Positionen zu streiten wichtig. Auch bei Widerständen.
Dennoch- Politik muss mehr tun, um Menschen Politik näher zu bringen. Dazu gehört, Menschen stärker zu informieren und sie politisch teilhaben zu lassen.
All das halte für ich sehr wichtig. Deswegen arbeite ich jeden Tag daran, diese hohen Ansprüche zu erfüllen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jan-Marco Luczak