Glauben Sie wirklich, dass sich das ukrainische Leid durch weitere Ausdehnung der Nato gen Osten und damit sich Verkleinerung der militärischen Abstandszonen verringert?

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Frage von Ullrich H. •

Glauben Sie wirklich, dass sich das ukrainische Leid durch weitere Ausdehnung der Nato gen Osten und damit sich Verkleinerung der militärischen Abstandszonen verringert?

Die Ausdehnung der NATO nach Osten hat nicht nur Freunde gefunden und das militärische Gleichgewicht verschoben. Gregor Gysi hatte mehrfach im Bundestag auf das militärische Wettrüsten gen Osten gewarnt. Auch Herr Genscher hatte sich zuvor kritisch geäußert, wie Peter Scholl/Latour. Jetzt nachdem sich die USA wie seinerzeit aus ihren Kriegen in Vietnam, dem Irak , aus Afghanistan nun auch aus der Ukraine ganz still rausschleichen, sollen wieder die Europäer die Scherben einsammeln?
Die USA gaben Geld und Kriegsmaterialien auf Leasing bzw. Kredit gegen entsprechende Sicherheiten der Ukraine. Werden wir als Zahlmeister dafür einstehen müssen, da die Ukraine schon vor Kriegsbeginn quasi pleite und in eigenen mafiösen Strukturen der Oligarchen gefangen war?

Fragen über Fragen für die sicher eine nicht nur einseitige Sicht auf die Dinge haben, denn neulich sagte ein Philosoph, dass immer einen Krieg vor dem eigentlichen Krieg gab.

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Sehr geehrter Herr H.

 

vielen Dank für Ihre Frage. Ja ich glaube, dass das ukrainische Leid verringert wird, wenn wir die Ukraine weiterhin unterstützen. Andernfalls wird es keine Ukraine mehr geben. Ob die Verringerung des ukrainischen Leidens durch eine NATO-Mitgliedschaft erreicht wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Denn aktuell steht ein Beitritt der Ukraine zur NATO nicht auf der Tagesordnung.

 

Im Übrigen gehört es zur viel beschworenen Verantwortungsübernahme Europas auch, sich um die eigene Sicherheit zu kümmern und sich nicht ausschließlich auf die USA zu verlassen. Das bedeutet für mich vor allem Übernahme der eigenen Sicherheitsverantwortung durch ein Abschreckungspotenzial, dass Russland abschreckt und vor weiteren kriegerischen Überfällen abhält.

 

Mit freundlichen Grüßen

Jens Lehmann

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