Sehr geehrte Frau L.,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Zur Impfpflicht:

Impfungen sind ein wirksames Mittel, um SARS-CoV2, Masern und andere übertragbare Krankheiten zu überwinden. Mit den Impfungen schützt man nicht nur sich selbst, sondern Impfen ist auch gelebte Solidarität – und darauf sind besonders diejenigen Menschen angewiesen, die aus medizinischen oder anderen Gründen nicht geimpft werden dürfen, insbesondere auch die jüngeren Kinder.

Die Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen oder gar die gesamte Bevölkerung halte ich jedoch nicht für zielführend. Wissenschaftliche Studien zu einer Impfpflicht zeigen, dass diese nicht wirklich geeignet ist, um eine höhere Impfquote zu erreichen.

Um die Impfquote jedoch weiter zu erhöhen, brauchen wir in Zusammenarbeit mit den Bundesländern endlich eine auf die verschiedenen Bevölkerungsgruppen abgestimmte Kommunikationsstrategie. Das heißt, Menschen, die verunsichert sind, weil die Impfstoffe neu sind oder sie falsch informiert wurden, müssen mit faktenbasierten Informationskampagnen erreichen werden.

Und die Impfangebote müssen stark ausgeweitet werden. An jeder Ecke, an jedem Supermarkt muss das Impfen unkompliziert möglich sein. Statt Druck und Sanktionen sind Einfallsreichtum und Aktivität gefragt.

Eine vierte Corona-Welle muss auf jeden Fall verhindert werden.

Zu den Koalitionen:

Unsere Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat vergangenen Sonntag im letzten Fernseh-Triell klar gesagt: Die CDU muss in die Opposition, damit ein Aufbruch für mehr Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit möglich wird. Das kann nur mit starken Grünen gelingen - und mit Mehrheiten jenseits der CDU. Wir sind die einzige Partei im Bundestag, die sich dauerhaft und mit viel Engagement für Klimaschutz stark macht und dabei auch die sozialen Aspekte nicht aus den Augen verliert. Deshalb kämpfen wir für eine Bundesregierung mit starken Grünen, in der wir gemeinsam mit der SPD für echten Klimaschutz und mehr soziale Gerechtigkeit sorgen können.

Welche Mehrheiten es dann für eine Koalitionsbildung gibt, wird sich nach der Wahl zeigen. Ich kann Ihnen versprechen, dass unsere Parteispitze und auch ich persönlich in Verhandlungen über eine Regierungsbildung alles dafür tun werden, so viel wie möglich für Klima- und Umweltschutz, Chancengerechtigkeit und Gleichberechtigung zu erreichen. Hierzu werden wir sicher mit allen demokratischen Parteien– zu denen die AfD für mich nicht gehört – reden.

Daher bitte ich Sie herzlich um Ihre Stimmen:

Mit der Erststimme können Sie mich als überzeugte Klimapolitikerin direkt für Ihren Wahlkreis in den Bundestag wählen. Mit der Zweitstimme für uns Grüne stellen Sie sicher, dass der Klimaschutz und die Zukunft unserer Kinder und Enkel in den Verhandlungen über eine Regierungsbildung höchste Priorität haben werden. Je stärker wir Grüne am Ende aus dieser Wahl hervorgehen, desto mehr können wir für die Sicherung unserer Lebensgrundlagen und mehr soziale Gerechtigkeit erreichen.

Mit besten Grüßen

Julia Verlinden