Frage an Kathrin Anklam-Trapp bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

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Kathrin Anklam-Trapp
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Frage von Stefan W. •

Frage an Kathrin Anklam-Trapp von Stefan W. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Sehr geehrte Frau Anklam-Trapp,

was geschieht in Zukunft am Nürburgring?

Inzwischen wurden (offiziell) mehr als 330 Mio EUR Steuergelder in das Projekt gepumpt, ein Ende ist nicht abzusehen.

Werden weiterhin Steuergelder in Geschäftskonzepte versenkt und Betreiber / Pächter unterstützt, die keinen Sinn für Motorsport haben? Wie stehen Sie zu der immer lauter werdenden Forderung, Freizeitpark ("Nürodisney") und Rennstrecke betreibertechnisch voneinander zu trennen um ein Überleben des Rings zu ermöglichen?

Der Nürburgring wurde 1927 eröffnet um u.a. der strukturarmen Eifel einen wirtschaftlichen Aufschwung zu ermöglichen. Duch die derzeitige Lage werden aber die ortsansässigen Gewerbetreibenden immer mehr aus dem Markt gedrängt zugunsten der Lindner/Richter-Gruppe - und das mit Hilfe von Steuergeldern.

Wie stehen Sie dazu, was wird sich im Falle eines Wahlsieges der SPD ändern?

Mit freundlichem Gruß
Stefan Wolff-Boenisch

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Sehr geehrter Herr Wolff-Boenisch,

vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrer Frage zum Thema Nürburgring an mich gewandt haben.

Der Nürburgring hat eine überragende Bedeutung für die Wirtschaft und den Tourismus in der Region der Eifel. Eine alleinige Abhängigkeit vom Rennsport kann den Nürburgring allerdings nach meiner Überzeugung auf Dauer nicht tragen. Deswegen ist die Umsetzung des Projekts „Nürburgring 2009“, das der Rennstrecke mit dem Freizeitbereich eine weitere wirtschaftliche Perspektive hinzugefügt, eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte des Landes. Der Einsatz lohnt sich, durch den Ausbau des Nürburgrings werden mittel- bis langfristig 2500 Arbeitsplätze in der Region gesichert.

Auf die - im Zusammenhang mit der gescheiterten Privatfinanzierung - gemachten Fehler ist konsequent durch Schaffung effektiver transparenter Strukturen am Nürburgring reagiert worden. Mit der der klaren Trennung von Besitz in Landeshand und Betrieb durch die private Nürburgring Automotiv GmbH (NAG) ist der Ring für die Zukunft gut aufgestellt. Der Steuerzahler wird durch den Ausbau des Nürburgrings im Übrigen nicht belastet. Das Gesamtvolumen der Investitionen am Nürburgring von 330 Mio. Euro wird durch ein Darlehen der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) für die Nürburgring GmbH finanziert. Die jährlich steigenden mit der NAG verbindlich vereinbarten Pachtzahlungen werden von der Nürburgring GmbH benutzt, um dieses Darlehen bis zum Jahr 2021 zu tilgen.

Ich sehe in der neuen Betriebsstruktur, mit der das operative Geschäft am Ring in eine Hand gelegt wird, eine echte Chance. Wenn der jetzt eingeschlagene Weg weiterverfolgt wird, bin ich optimistisch, dass der „Nürburgring 2009“ zu einem Erfolg für die Region und die in ihr lebenden und arbeitenden Menschen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Anklam-Trapp

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