Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Ursula K. bezüglich Gesundheit
Was wird dafür getan, dass das Impfen in Praxen besser organisiert wird? Wo liegen die Problemstellen und was wird getan, um sie zu lösen? Reden Sie mit Verantwortlichen von Ländern, in denen bisher erfolgreicher geimpft wird, um zu erfahren, wie der Impfprozess beschleunigt werden kann?
Sehr geehrte Frau Kappert-Gonther,
ich bin soloselbstständige Musikerin und habe seit einem Jahr mit Arbeitsverbot.
Wir müssen so schnell wir möglich so viele Menschen wie möglich impfen !!
Bitte kümmern Sie sich darum !
Sehr geehrte Frau Kessl,
vielen Dank für Ihr Schreiben. Die dezentrale Verimpfung über die niedergelassenen Ärzt:innen, zunächst vor allem Hausärzt:innen, aber auch Betriebsärzt:innen und weitere Facharztgruppen, ist wichtig und muss jetzt mit aller Kraft vorbereitet werden. Bei ausreichend Impfstoff können in wenigen Wochen 20 Mio. Impfdosen verabreicht werden; bundesweit gibt es etwa 50.000 Hausarztpraxen, die über die notwendige Impf-Infrastruktur verfügen.
Für alte Menschen ist der Nutzen einer Impfung weiterhin um Vielfaches größer als für junge Menschen. Ebenfalls darf die dezentrale Verimpfung nicht dazu führen, dass vulnerable, sozio-ökonomisch benachteiligte Gruppen, die Hausärzt:innen seltener aufsuchen, schlechteren Zugang zu Impfungen haben. Die gültige Prioritätenliste muss daher auch für niedergelassene impfende Ärzt:innen Richtschnur sein, muss aber lebensnah umgesetzt werden. Die Ärzt:innen sollen daher die Entscheidungsfreiheit innerhalb ihrer Patient:innenschaft bekommen.
Wie Sie richtig schreiben, muss die Impfgeschwindigkeit deutlich angezogen werden. Was heute auf Halde ist, muss auch schnellstmöglich verimpft werden. Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Pandemie.
Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther
Weitere Fragen an Kirsten Kappert-Gonther
Ich stimme Ihnen zu, dass das medizinische Potenzial von Cannabis noch besser genutzt werden kann.
wer berauscht ist, sollte nicht Auto fahren, egal ob durch Alkohol, THC oder andere Substanzen. Gleichzeitig lehne ich es ab, den Entzug des Führerscheins quasi als Ersatzstrafrecht zu verwenden, so wie es viele Cannabis-Konsument*innen und zum Teil auch Patient*innen bisher erlebt haben.
Dennoch war das Gesetz im Bundesrat umstritten. Um eine Blockade zu verhindern, wurden in einer Protokollnotiz einige Aspekte ergänzt. Diese Protokollnotiz wird nun mit einem Änderungsgesetz umgesetzt. Die Beratungen über die konkrete Ausgestaltung dauern zum aktuellen Zeitpunkt noch an und den Ergebnissen kann ich hier nicht vorgreifen.
Vom Entzug des Führerscheins sind bisher auch Menschen bedroht, die Cannabis für den Eigengebrauch im Auto mit sich führen, ohne konsumiert zu haben. Das war nicht hinnehmbar!