Frage an Kirsten Kappert-Gonther bezüglich Umwelt

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Kirsten Kappert-Gonther
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jonas S. •

Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Jonas S. bezüglich Umwelt

Hallo,

Ich hätte eine Frage an sie.
Wie stehen sie zu der Ausage, dass der Klimawandel ethisch nicht vertretbar war und immernoch ist ?
Danke.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Seeger,

vielen Dank für Ihr Schreiben. Durch den Klimawandel stellen sich erhebliche ethische Fragen, allen voran Verteilungsfragen von Gütern und Lasten. Die Ursachen der vom Menschen verursachten und der sich verschärfenden Klimakrise betreffen häufig ärmere Länder, die zudem weniger CO2-Emissionen ausstoßen und auch weniger von der Verwertung von Kohlendioxid profitiert haben als sogenannte Industriestaaten. Auch in reichen Staaten treffen die Folgen des Klimawandels ärmere Teile der Gesellschaft besonders stark: wer zum Beispiel in einer verhältnismäßig günstigen Wohnung an einer vielbefahrenen Straße wohnt, ist CO2-Emissionen und Feinstaub ganz besonders stark ausgeliefert.

Der Aspekt der Klimagerechtigkeit spielt daher für uns Grüne eine besondere Rolle. Um beim Beispiel Wohnen zu bleiben: Wir brauchen etwa viel mehr günstige und klimagerechte Wohnungen und günstige Bauflächen in den Ortskernen für die Menschen in unseren Städten und Gemeinden. Die Wohnung muss wieder bezahlbar werden und Bauen nachhaltig und erschwinglich sein. Wir stehen für bezahlbares und klimagerechtes Bauen und Wohnen innerhalb der planetaren Grenzen. Dafür wollen wir ein Förderprogramm des Bundes für eine Neue Wohngemeinnützigkeit, eine echte Mietpreisbremse und ein Aktionsprogramm Faire Wärme mit Bauwende.

Auch in der Außenpolitik wollen wir Grüne Klimaschutz stärker in den Mittelpunkt rücken und im Sinne globaler Klimagerechtigkeit Partner, etwa aus dem Globalen Süden, bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens unterstützen. Zentraler Bestandteil einer Klimaaußenpolitik sollen künftig sogenannte Paris-Partnerschaften sein, von denen alle Seiten wirtschaftlich und ökologisch gleichermaßen profitieren. Ziel ist es, die sozialökologische Transformation durch Einbindung zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Akteure zu gestalten und beide Partner auf den 1,5 Grad-Pfad zu führen.

Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther

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