Haben sie das GSAV mal überprüft und eventuelle Ungereimtheiten feststellen können bezüglich des Vorhabens 25 Millionen einzusparen bei Medizinischem Cannabis?

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Frage von Florian R. •

Haben sie das GSAV mal überprüft und eventuelle Ungereimtheiten feststellen können bezüglich des Vorhabens 25 Millionen einzusparen bei Medizinischem Cannabis?

Das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) hatte dem DAV und GKV auferlegt, bis zum 28. Februar 2020 Regelungen zu finden, die ein Einsparvolumen von 25 Millionen Euro pro Jahr in der Cannabis-Versorgung für die GKV erzielen. Nun ist es aber mittlerweile so, das Privatzahlende Cannabispatienten 4,9/g bezahlen während die GLEICHE SORTE mit der Krankenkasse für 25€/g abgerechnet werden MUSS!!!
Das widerum sorgt dafür, das kaum so viele Menschen ihre Kostenübernahme nicht bekommen, weil den KRANKENKASSEN am letzten Ende der Kette die Cannabistherapie VERSTÄNDLICHERWEISE vieeel zu teuer ist! So kommt es zu dem Irrtum, ein Extrakt sei GÜNSTIGER als die Blüte aus der das Extrakt hergestellt wird in einem aufwändigen Verfahren..
Ich hoffe sehr, sie sehen diese Ungereimtheiten auch! Der MDK veranstaltet am 12.09.22 einen Kongress (SEG6 Arzneimittelversorgung) Da werde ich diese Thematik transparent ansprechen! Ich hoffe es rollen nicht zu viele Köpfe.. MFG

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr R.,

zur Einigung über die Cannabis-Preise zwischen GKV Spitzenverband und dem Apothekerverband musste nach Ablauf der im GSAV vorgegebenen Frist im März 2020 die Schiedsstelle angerufen werden. Die daraufhin vereinbarte Neuregelung führte zu verringerten Zuschlägen für die Apotheken (und damit zu Kosteneinsparungen für die GKV). Dennoch ist die Erstattung weiterhin ein Thema. Der Genehmigungsvorbehalt hat sich nicht bewährt, da eine wirtschaftliche Betrachtungsweise, die einer angemessenen Therapie entgegensteht, nicht ausgeschlossen werden kann. Ob und wie fallende Preise sich im Abgabe- bzw. Erstattungspreis widerspiegeln, ist ebenfalls relevant, um Mehrausgaben zu Lasten der Solidargemeinschaft zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

Kirsten Kappert-Gonther

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