Was würdest Du für die Gleichberechtigung der Frauen gesellschaftlich ändern?

Konrad Wanner
DIE LINKE
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Frage von Jutta N. •

Was würdest Du für die Gleichberechtigung der Frauen gesellschaftlich ändern?

Antwort von
DIE LINKE

Es gibt zur Erreichung der Gleichberechtigung der Frauen kurzfristige und langfristige Maßnahmen. Zu den ersten Maßnahmen gehört die gleiche Bezahlung. Mit  würdigen  Löhnen  für  alle  beenden  wir auch  endlich  die  unwürdigen  Renten,  von denen  vor  allem  viele  Frauen  leben    müssen. Durch  die  bessere  Anrechnung  von  Kindererziehungs-  und  Pflegezeiten  wird  auch unbezahlte  Sorgearbeit  entsprechend wertgeschätzt. 

Im  Einzelhandel  oder  im  Reinigungsgewerbe  sind  mehrheitlich  Frauen beschäftigt  und  besonders  häufig  in prekärer  Beschäftigung  gefangen.  Wir fordern  die  Abschaffung    sachgrundloser Befristung  und  die  Überführung  von Minijobs  in  sozial  voll  abgesicherte  Beschäftigungsverhältnisse.  Unfreiwillige Teilzeit  wollen  wir  beenden:  Alle  Beschäftigten  müssen  einen  Rechtsanspruch   auf  eine  Vollzeitstelle  bekommen.

Wir  unterstützen  den  gewerkschaftlichen Einsatz  für  flächendeckende  Tarifverträge, damit  Frauen  gar  nicht  erst  in  solch  eine Situation  geraten.  Unsere  Forderung,  die Grundgehälter  in  der  Pflege  um  500  Euro anzuheben,  ist  ein  Beitrag  zur  Aufwertung dieser  Arbeit.

Als  LINKE  stehen  wir  für  einen  Feminismus, der  an  die  Wurzeln  geht.  Das  heißt  zuallererst,  Geld,  Arbeit  und  Zeit  zwischen  den Geschlechtern  gerecht  zu  verteilen.  Wir wollen  eine  Gesellschaft,  in  der  alle  frei, sicher  und  selbstbestimmt  leben  können, Zeit  für  Familie  und  Freund*innen  haben und  gleichzeitig  einer  sinnvollen  und  gut bezahlten  Arbeit  nachgehen  können.    Damit wirken  wir  einer  Retraditionalisierung  der Geschlechterrollen  entgegen,  nach  der Frauen  die  Hauptverantwortung  für  die Sorgearbeit  in  Familien  tragen.  Wir  wollen eine  Gesellschaft,  in  der  Frauen  genauso an  politischen  Entscheidungen  mitwirken können  wie  Männer.  In  der  sich  das  Leben nicht  nur  um  die  Lohnarbeit  dreht.  Der Kapitalismus  ist  mit  der  einhergehenden Entwertung  unbezahlter  (Care-)Arbeit  eine maßgebliche  Stütze  des  Patriarchats  –  und andersherum.  Da  patriarchale  Strukturen ohne  einen  Systemwechsel  nicht  endgültig abgeschafft  werden  können,  kämpfen  wir neben  unseren  kurz-  und  mittelfristigen  Forderungen  für  die  Aufwertung  von  Frauen  und ihrer  Arbeit  auch  für  die  Überwindung  des Kapitalismus  als  systematisierten  Sexismus.