Frage an Madeleine Stockert bezüglich Umwelt

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Madeleine Stockert
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Frage von Rita K. •

Frage an Madeleine Stockert von Rita K. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Stockert,

bei meiner Frage an Sie geht es darum, zu wissen, wie Sie zum Tierschutz im Allgemeinen, zum betäubungslosen Schlachten (Schächten) im Besonderen stehen, und womit Sie gedenken, den Schutz der Tiere, (insbesondere der Schächttiere) der seit 01.08.2002 im Grundgesetz Art 20a
"Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung."
verankert ist, konsequent durchzusetzen?

In all den sieben Jahren seit der Gesetzesänderung konnte nicht eine einzige Verbesserung für die Tiere erzielt werden.

Darum wäre es sehr von Vorteil, wenn Sie sich außerdem für ein Verbandsklagerecht einsetzen würden. Damit hätten Tierschutzorganisationen, genau wie Natur- und Umweltschutzverbände die Möglichkeit, die Rechte der Tiere einzuklagen.

Für Ihre Antwort bedanke ich mich im Voraus bestens.

Freundliche Grüße

Rita Kleb

PS: Tierschutz ist als Themenbereich nicht einmal aufgeführt, entsprechend halbherzig wird er auch behandelt!)

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Antwort von
MLPD

Sehr geehrte Frau Kleb,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich leider nicht umgehend beantworten konnte.

Wie hält es die MLPD mit dem Tierschutz im Allgemeinen? Tiere sind wie die Menschen Bestandteil der Natur. Der Respekt vor jedem Lebewesen beinhaltet auch den Respekt vor allen Tieren sowie ihren Schutz. Wir ordnen diese Frage insgesamt in die Thematik Einheit von Mensch und Natur ein. Der Kampf um den Erhalt der natürlichen Umwelt - der Schutz von Fauna, Flora, Tierwelt bzw. der Lebensbedingungen auf der Erde - ist fester Bestandteil der Programmatik und der Praxis der MLPD.

Die Hauptursache der Gefährdung der Tierwelt ist die gleiche wie die Gefährdung der natürlichen Umwelt. Widersprüche zwischen Mensch und Natur hat es in der Menschheitsgesichte immer gegeben. Aber erst mit der kapitalistischen Produktionsweise mit ihrem dauerhaften Drang nach Maximalprofit nahm der Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur erstmals Formen an, welche die Möglichkeit der Zerstörung von Natur und Umwelt in sich birgt. Dies drückt unter anderem auch in Formen von verabscheuungswürdigen Massentierhaltungen aus. Ende des vergangenen Jahrhunderts hat sich dieser Prozess weiter entwickelt bis hin zu einer chronischen Umweltkrise, welche mittlerweile den Charakter einer weltumspannenden Klimakatastrophe annimmt. Dieser Prozess kann nur durch den weltumspannenden aktiven Volkswiderstand gestoppt werden. Im Rahmen einer solchen Bewegung können und müssen auch Verbesserungen zum Schutz der Tiere durchgesetzt werden. In diesem Zusammenhang kann ein Verbandsklagerecht sinnvoll sein. Losgelöst davon und nur über den juristischen Weg sind meines Erachtens nachhaltige Verbesserungen kaum durchzusetzen.

Zum Schächten: Ich finde es richtig, dass in Deutschland das betäubungslose Schächten verboten ist. Früher, als es noch keine Betäubungsmittel gab, war das Schächten eine fortschrittliche Schlachtungsmethode, weil der Tod schnell und bei richtiger Handhabung relativ schmerzfrei erfolgte. Heute ist das nicht mehr notwendig, weil es Betäubungsmittel gibt. Dennoch finde ich es in dieser Frage wichtig, dass es in Deutschland auch Ausnahmeregelungen gibt. Im Lauf der Geschichte ist das Schächten mit weltanschaulichen Betrachtungsweisen und Regeln verquickt worden, die in langen Traditionen verankert wurden. Ich halte es in dieser Frage für richtig, die Menschen, welche diese Ausnahmegenehmigungen in Anspruch nehmen zu überzeugen, ihre veralteten Traditionen kritisch in Frage zu stellen und sich der Moderne zu öffnen.

Mit freundlichen Grüßen

Madeleine Stockert