Erschwernis der Teilhabe von Menschen mit Behinderung/Senioren/Armen Menschen am Bankgeschäft durch immer mehr Verlagerung auf Digitale Services bei Banken
Sehr geehrter Herr Emmerich,
ich wohne im Raum Ehingen und hier werden im Augenblick immer mehr Filialen von Banken (z.B. Postbank-Service-Stelle in Ehingen im Juni, Raiba-Bank_Service-Stelle in Kirchen zum 1. Juli) abgebaut.
In Kirchen gab es eine Demonstration von Seiten der EInwohner. Ich als Postbank-Kundin muss nun über 30 Km zur nächsten Filiale fahren, wenn ich einen Berater brauche.
Wie stehen Sie zu dieser Problematik, wie sehen die Grünen das, und wie sollen Menschen, die kein Online-Banking machen können (Senioren, Behinderte Menschen, Arme Menschen) in Zukunft ihre Bankgeschäft erledigen?
Für eine Antwort und Ihre Sichtweise wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Ruth K.
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ein wichtiges Thema berührt. Die Diskussion um den Geldautomaten in Kirchen habe ich verfolgt und hoffe, dass durch die Kompromissangebote des Bankvorstandes eine Lösung gefunden wird, die den Einwohnerinnen und Einwohnern weiterhin die Möglichkeit bietet, in Kirchen unkompliziert an Bargeld zu kommen.
Der Betrieb von Geldautomaten oder gar Bankfilialen bedeutet für viele Banken immer größere Verlustgeschäfte – vom Fachkräftemangel ganz zu schweigen. Dennoch muss das Ziel sein, Bargeldversorgung auch in kleineren Gemeinden zu sichern. Mobile Geldautomaten, Banken-übergreifende Automaten oder Alternativen wie die angedachte Kooperation mit dem Einzelhandel müssen stärker genutzt werden. Neben einer Versorgung mit Bargeld für alle, die nicht in der Lage sind, in Nachbarorten Geld abzuheben, halte ich es für wichtig, dass auch digitale Barrieren abgebaut werden – sei es durch Online-Banking-Kurse für Senior*innen, eine lückenlose Versorgung mit schnellem Mobilfunk und Internet und barrierefreie Smartphone-Apps und Webseiten.
Für weitere Anfragen bin ich gerne erreichbar.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Emmerich
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