Frage an Maria Posch von Dieter N.
Welche Lösung bieten Sie an, damit Mütter, die wegen der Erziehung ihrer Kinder auf Erwerbsarbeit verzichten, im Alter abgesichert sind?
Grundschullehrer klagen über Belastung durch verhaltensauffällige Kinder und Kinder mit mangelnder Sprachkompetenz. Welche Lösung schlagen Sie vor?
Vielen Dank für die Frage!
Ich plädiere für ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt in den ersten drei Lebensjahren der Kinder. Durch dieses Einkommen in Höhe von derzeit 1100 Euro wäre auch der Rentenbeitrag gesichert. Dadurch hätten Eltern wirkliche Wahlfreiheit ihr Kleinkind selbst zu betreuen, oder das Geld in eine Krippe, Tagesmutter oder sonstige Betreuung zu investieren.
Ich fordere eine zweite pädagogische Kraft in jeder Grundschul-Klasse! Die Zweitkraft (Studierende, Förderlehrer, nebenamtliche Helfer, freiwillige Aktiv-Senioren etc.) kann der Lehrkraft zur Seite stehen, um leistungsfähigen Schülern zusätzliche Anregungen zu vermitteln oder hilfsbedürftigen Schülern den Stoff nahezubringen.
Als Logopädin denke ich aber auch an die oft frühkindlichen Ursachen von mangelnder Sprachkompetenz (sei es aufgrund von Migrationshintergrund oder mangelnder Sprachanregung zu Hause, sonstige organische Ursachen in der Entwicklung). Deshalb muss bei diesen Kindern auch die frühkindliche Erziehung als Grundlage späterer Auffälligkeiten berücksichtigt werden. Wir müssen verpflichtend einen Betreuungsschlüssel von 1 : 3 in Krippen für die unter 3-Jährigen einführen. Und für Kinder ab drei Jahren werde ich mich im Landtag für kostenlosen Kindergarten einsetzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Maria Posch