Frage an Mark Hauptmann bezüglich Soziale Sicherung

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Frage von Thomas S. •

Frage an Mark Hauptmann von Thomas S. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag Herr Hauptmann

Frau Friesen weist in ihrer Frage darauf, dass sehr viele Menschen in Deutschland "arbeitslos" sind, aber nicht in den offiziellen Statistiken auftauchen und nennt viele Beispiele dafür. Sie empfindet es als etwas "lahm", wenn von Vollbeschäftigung" gesprochen wird.

https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/mark-hauptmann/question/2018-09-27/304272

In ihrer Antwort erklären Sie, dass die Definition der Arbeitslosigkeit in Deutschland per Gesetz (SGB III) festgelegt wäre. Sie werten die auf dieser Grundlage ermittelte Arbeitslosenquote als "zweckdienlich, um recht genau und vergleichbar den Stand und Verlauf der Erwerbstätigkeit in Deutschland messen zu können und Trends so zu erfassen.". Die von der Fragestellerin genannten Fälle würden "als Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne verstanden".

Was hat ein Mensch ohne Arbeit davon, dass er "im weiteren Sinne" arbeitslos ist und dennoch ohne eigenes Einkommen auskommen muss?

Die von Politikern gerne bemühte Rede von "Vollbeschäftigung" und positiven auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt bezogenen Entwicklungen vernachlässigt m.E. unzulässig den Qualitätsbegriff von Arbeit.

"Ein Viertel aller deutschen Erwerbstätigen verdingt sich mittlerweile im Niedriglohnbereich, das heißt er oder sie verdient weniger als 9,54 Euro brutto die Stunde. Oft arbeiten in diesen Jobs gut ausgebildete Menschen, die keine andere Stelle finden. Ebenso erschreckend ist der Anteil der Leiharbeit: Über ein Drittel aller offenen Stellen in Deutschland werden nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit inzwischen als Leiharbeit ausgeschrieben."

https://www.heise.de/tp/features/Automatisch-arbeitslos-3263467.html?

Was nutzt derart betroffenen Menschen eine Arbeit ,von der sie und ihre Angehörigen in einem der reichsten Länder der Welt nicht gut leben können?

Wann stellen sie sich den (un)sozialen Realitäten in diesem von der CDU mitregiertem Land und kämpfen gegen die zunehmende hiesige Armut?

Viele Grüße T. S.

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrte Herr S.,

vielen Dank für Ihre Nachfrage, in der Sie Bezug auf meine Antwort auf die Frage von Frau Friesen ( https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/mark-hauptmann/question/2018-09-27/304272 ) nehmen.

Die statistische Erfassung der Arbeitslosigkeit in Deutschland nach festgelegten Kriterien ist wie bereits ausgeführt notwendig, um über einen Zeitraum die Entwicklung der Beschäftigung im Land auswerten zu können. Um aussagekräftige Zahlen zu erheben, wird eine Definition festgelegt, die nicht alle Facetten abdecken kann.

Das heißt jedoch nicht, dass die Situationen der betroffenen Menschen verschwiegen oder vergessen werden. Denn auch wer nicht in der amtlichen Arbeitslosenquote erfasst ist, wird in speziellen Erhebungen zur erwähnten Arbeitslosigkeit im weiteren Sinne erfasst. Dies garantiert, dass z.B. die Politik einen Überblick auch über die Entwicklungen abseits der gesetzlichen Definitionen der Erwerbslosigkeit erhält.

Die Qualität von Arbeit spielt eine entscheidende Rolle für die individuelle Lebenssituation und auch den gesellschaftlichen Wohlstand, da stimme ich Ihnen zu.

Doch es ist zunächst ein wichtiger Schritt für Erwerbslose, überhaupt eine Stelle zu erhalten, auch wenn diese im Niedriglohnbereich angesiedelt ist. Auch diese Arten der Beschäftigung sollten keine Geringschätzung erfahren. Einer Beschäftigung nachzugehen, ist zweifelsohne besser als keine Arbeit zu haben und kann einen entscheidender Schritt zur Verbesserung der Lebenssituation darstellen.

Es bleibt ein Erfolg, dass die Zahlen der Erwerbslosen in Deutschland kontinuierlich sinken und unser Ziel ist und bleibt es, weiterhin gute Arbeitsplätze zu schaffen und jedem die optimalen Rahmenbedingungen für Wohlstand und persönliches Glück zu bieten.

Die Bundesregierung arbeitet an vielen Stellen daran, die Wirtschaft in unserem Land zu stärken und zukunftsfest zu machen. Denn das beste Mittel gegen Armut ist eine gesunde und leistungsstarke Wirtschaft.

Mit freundlichen Grüßen

Mark Hauptmann, MdB