Frage an Markus Ferber bezüglich Umwelt

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Markus Ferber
CSU
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Frage von Heinz W. •

Frage an Markus Ferber von Heinz W. bezüglich Umwelt

Lieber Herr Ferber

Wieso fürt die EU immer wieder "Dinge" ein die von "Uns" dem normalen Volk nicht nachvollziehbar sind bzw. auf ihre tatsächliche Wirkung nicht wirklich überprüft wurden .
Beispiel die Einführung von E10 . Wie erklären sie diese aussage einem "normalen" Bürger:
Polizeiautos dürfen aus Angst vor Motorschäden nicht mit dem Sprit E10 betankt werden. "Bevor wir unseren Fuhrpark komplett lahmlegen oder größere Reparaturen provozieren, gehen wir auf Nummer sicher", sagte Landespolizeiamts-Sprecherin Jessica Wessel den "Lübecker Nachrichten". Die Anweisung des Landespolizeiamtes an alle Dienststellen betrifft 160 mit Superbenzin betriebene Fahrzeuge. Diese Anweisung stand nach dem "Benzingibfel" auf der T-onlineseite
Mal abgesehen das die Herstellung E 10 mehr CO2 frei setzt und der Umwelt schadet (neue Ackerfläche werden in Deutschland benötigt die nicht vorhanden sind ) als wenn man auf E 10 verzichtet .
Man sollte einfach die Autoindustrie verpflichten, das zu entwickeln, das sie vor 20 Jahren schon konnten aber nicht gemacht haben (warum auch immer diese Klientelpolitik). Autos mit sehr geringen Verbrauch (weniger als 4 L/ 100km ) zu bauen.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Wiegand

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CSU

Sehr geehrter Herr Wiegand,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch. Bitte erlauben Sie mir, dass ich zunächst eine korrigierende Aussage treffe: die EU hat niemals konkret vorgegeben, dass zum jetzigen Zeitpunkt E 10 eingeführt werden muss.

Die Einführung von E 10 geht zum einen zurück auf einen Beschluss der Staats- und Regierungschefs, der bereits 2007 getroffen wurde. Im Rahmen des EU-Frühjahrsgipfels 2007 wurde eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes angedacht, wobei es über die Einführung von Biokraftstoffen politischen Konsens zwischen den Mitgliedstaaten und der EU gab. Damit soll nicht nur die Abhängigkeit von immer teurer werdendem Erdöl reduziert, sondern auch ein Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden. Zum anderen wurde 2009 die EU-Richtlinie zur Treibstoffqualität verabschiedet. Darin wurde aber lediglich vorgesehen, dass die Mitgliedstaaten ab Anfang 2011 den Ethanolanteil in Kraftstoffen auf über fünf Prozent steigern können. Sie sind dazu aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht verpflichtet. Alle dazugehörigen Dokumente finden Sie im Übrigen hier: http://www.europarl.europa.eu/oeil/file.jsp?id=5440232

Ich bin der Ansicht, und hier stimme ich Ihnen zu, dass wir die Einführung aufhalten müssen, angesichts der Probleme, die es derzeit noch gibt. Bei vielen PKW kann kein E 10 eingesetzt werden, was ganz eindeutig zeigt, dass bei der Entwicklung an den Automobilherstellern vorbei agiert wurde. Vielmehr sollte jetzt von Mineralölkonzernen und Automobilherstellern gemeinsam ein Kraftstoff entwickelt werden, der am Ende des Tages an der Tankstelle auch Abnehmer findet. Das ist macht mehr Sinn, als an etwas festzuhalten, das schon gescheitert zu sein scheint.

In der Hoffnung, Ihnen hiermit eine Hilfe gewesen zu sein verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Ihr
Markus Ferber, MdEP

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