Sehr geehrter Herr Hümpfer, Was gedenkt ihre Partei gegen die Preistreiberei am Energiemarkt zu tun.

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Markus Hümpfer
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Frage von Gerald S. •

Sehr geehrter Herr Hümpfer, Was gedenkt ihre Partei gegen die Preistreiberei am Energiemarkt zu tun.

Mein Energieversorger erhöht an 01.01.2022 den Gaspreis von 4,75ct auf 10,56€. Wechseln bringt nichts da alle Anbieter gleich teuer sind. Heizung ab oder ganz ausdrehen und frieren im Winter kann man machen .
Folge Krankheit,Arbeitsausfall, schaden für Krankenkassen und Unternehmen.
Vor allem Haushalte mit niedrigen Einkommen wird das sehr stark belasten. Der viel beschworene Markt wird das nicht richten. Denn ohne Regulierung steigen die Preise nur für die Bürger, während die Unternehmen von der Politik mit super Sondertarifen verhätschelt werden.
Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 22. November, in welcher Sie mir Ihre Sorgen hinsichtlich der Gaspreise mitgeteilt haben.

Für uns als SPD steht fest, dass Gas und Strom gleichzeitig bezahlbar bleiben und sauber werden müssen.

Das Heizen mit fossilen Brennstoffen wird zwar weiterhin mit einem CO2-Preis belegt, damit mehr in klimafreundliche Heizungen investiert und CO2 eingespart wird. Aber die Mehrkosten verteilen wir fair zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen. Das Ziel ist es Mieter:innen zu entlasten und Anreize für Vermieter:innen zu schaffen, in nachhaltige Heizsysteme zu investieren. Außerdem stärken wir das Wohngeld, führen eine Klimakomponente ein und zahlen einen einmalig erhöhten Heizkostenzuschuss. Das entlastet einkommensschwache Familien in Zeiten steigender Energiepreise.

Fest steht außerdem: Die SPD will die EEG-Umlage auf Strom bis 2025 abschaffen und durch Einnahmen aus der CO2-Bepreisung aus dem Bundeshaushalt ersetzen. Das wird allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen, da jede und jeder Strom verbraucht und die Umlage von allen gezahlt wird. Diese Umlage ist bisher ein Aufschlag auf jede Stromrechnung und beträgt für ganz Deutschland inzwischen über 24 Milliarden Euro bzw. 6,5 Cent pro Kilowattstunde; für eine dreiköpfige Familie sind das circa 230 Euro im Jahr.

Der Preis für klimaneutralen Strom muss sinken, damit es attraktiver ist, auf ihn umzusteigen. Wenn wir die Umlage abschaffen, hilft das somit auch, den Kampf gegen den Klimawandel sozial verträglich auszugestalten. Strom aus immer mehr erneuerbaren Quellen kann sich, wenn er günstiger wird, immer besser gegen fossile Energien durchsetzen. Die Abschaffung der EEG-Umlage unterstützt somit den Umstieg auf klimafreundliche Technologien wie die Elektromobilität oder Wärmepumpen.

Außerdem, so steht's auch im Koalitionsvertrag, verzichten wir darauf, die CO2-Besteuerung stärker anzuziehen, weil der Marktpreis für fossile Energie schon so stark gestiegen ist. Wir wollen zwar Anreize für eine klimaneutrale Wärme- und Stromgewinnung setzen. Aber deswegen soll niemand im Dunkeln sitzen oder frieren müssen.

Für persönliche Rückfragen stehe ich Ihnen weiterhin gerne zur Verfügung.

Bleiben Sie gesund!

 

Mit freundlichen Grüßen

Markus Hümpfer

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